Dienstag, 24. Januar 2017

PROTESTBRIEF eines Sozialdemokraten an die SPD

Steirische Friedensplattform

wegen Spendenkampagne für Wald auf geraubtem palästinensischen Land ; – der Brief nimmt auch Bezug auf die historische Rolle der österr. Sozialdemokratie hinsichtl. Israel/Palästina.


http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18651

Aktueller Online-Flyer vom 16. Januar 2013

Inland
Offener Brief eines Sozialdemokraten an SPD-Vorstand und -Fraktion
Die SPD schafft sich selbst ab
Von Izzeddin Musa

Noch nie war die Sozialdemokratische Partei richtungsloser, sprachloser und ideenloser als heute. Sie verrät eigene Grundwerte und -prinzipien in unverantwortlicher Art und Weise. Die Geschäftsführerin der SPD, Andrea Nahles, hat im November letzten Jahres gemeinsame Werte mit den Palästinensern beschworen, worauf sie scharfer Kritik des Zentralrats der Juden ZdJ (Ableger des israelischen Propagandaministeriums in Deutschland) ausgesetzt war, und heute will sie einen Wald auf geraubtem Land der Palästinenser, als Wiedergutmachung finanzieren!

Bild: Andrea Nahles

Quelle: http://de.electionsmeter.com 

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat bei seinem Besuch im März 2012 in Hebron den Apartheid-Vergleich gewagt. Kaum in Deutschland zurück, donnerte ihm die Kritik des ZdJ und der CDU entgegen, worauf er den Rückwärtsgang einlegte. Von Standhaftigkeit für eigene Grundprinzipien der beiden kann hier keine Rede sein.

Es kommt noch schlimmer. Zur Rechtfertigung, warum die SPD einen SPD-Wald für den Jüdischen Nationalfonds (JNF/KKL) auf geraubtem Land durch Spenden, für die sie Unverschämteerweise auch noch aufruft, schickt sie an besorgte und protestierende Menschen und Mitglieder, die sich zu Wort melden und von dieser unüberlegten Aktion abraten, die verlogene Stellungnahme des JNF als Rechtfertigung, die er selbst für seine völkerrechtswidrigen Machenschaften benutzt, um von seinen wahren Untaten abzulenken. Der Inhalt der Stellungnahme ist national wie international durch viele Fakten vor Ort als eine glatte Lüge entlarvt worden. Die Machenschaften des JNF sind Rassismus und Ausgrenzung pur. Sind das jetzt etwa sozialdemokratische Werte?

Bild: Sigmar Gabriel        

NRhZ-Archiv

Die SPD übernimmt die Stellungnahme des JNF und bedient sich der Methode „copy and paste“ und trägt selbst keine eigenen Gegenargumente vor. Ein billiges Plagiat. Unzählige Stimmen, europaweit, weisen auf die Machenschaften der parastaatlichen Institution, die mit Völkerrecht nicht vereinbar sind, hin. Die widerlegte JNF/KKL-Stellungnahme, übernommen von der Berliner Neocon-SPD können Sie hier lesen. (1)

Das war mal die SPD:

Die SPD hatte sich in den 1950er-Jahren von einer Klassenpartei hin zu einer linken Volkspartei entwickelt, um für alle Schichten der Bevölkerung wählbar zu werden. Große Sozialdemokraten wie Willy Brandt, Helmut Schmidt, Herbert Wehner und Egon Bahr in Deutschland, Bruno Kreisky in Österreich, hatten in den 1970er Jahren die Macht inne und prägten das Bild der Sozialdemokratie. In dieser Zeit wurde meine Affinität zur Sozialdemokratie in Deutschland wach, zumal Karl Marx, Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle die geistigen Väter ihrer Politik und auch meine waren.

Die Regierung Brandt/Scheel war nicht nur in Richtung Osten, sondern auch im Nahen Osten auf Frieden hin ausgerichtet. So gehörte seit 1973 der Verweis auf die legitimen Rechte der Palästinenser zum elementaren Bestandteil offizieller Stellungnahmen der SPD-geführten Bundesregierungen zur Nahostpolitik Deutschlands.

In Österreich war damals Bruno Kreisky, selbst Jude, Bundeskanzler und enger Freund Willy Brandts. Die Außenpolitik, und dabei insbesondere die Nahostpolitik war ein zentrales Betätigungsfeld von ihm. Er engagierte sich für die Palästinenser und sympathisierte mit umstrittenen arabischen Staaten, wofür er seitens der österreichischen Opposition kritisiert und von Israel angefeindet wurde. Die Beziehungen zu Israel verschlechterten sich unter Kreisky zusehends. Einmal bezeichnete er Menachem Begin in Anspielung auf seine Politik gegenüber den Palästinensern als „Ramschladen-Besitzer“. Der einst von England als Terrorist Gesuchte und ab 1977 israelische Premierminister Menachem Begin bezeichnete Kreisky als „jüdischen Verräter“. Wie kein anderer war Kreisky mit dem Nahost-Problem beschäftigt. Österreich erkannte schließlich am 11. März 1980 als erster westlicher Staat in Europa die PLO als legitime Vertreterin des Palästinensischen Volkes an. Die bilateralen Beziehungen zwischen Israel und Österreich erreichten noch einen Tiefpunkt. Zwischen 1977 und 1982 herrschte eine regelrechte politische Eiszeit zwischen den beiden Staaten.

Bruno Kreisky                 Quelle: wikipedia

Im Juli 1979 organisierte Kreisky in Wien ein Treffen mit Yassir Arafat und dem Präsidenten der Sozialistischen Internationale, Willy Brandt, um über Möglichkeiten einer friedlichen Lösung des Nahostproblems zu diskutieren. Seit dieser Zeit ist die Fatah ein Mitglied der Sozialistischen Internationale.
Deshalb hatte Andrea Nahles allen Grund, nach dem Treffen mit dem Fatah-Vertreter Hussam Zomlot im November des Jahres 2012, von gemeinsamen Werten zu reden. Das hat natürlich und wie immer üblich Dieter Graumann auf den Plan gerufen und ihn veranlasst, scharfe Kritik an der SPD zu üben. Aber der Schein trog. Andrea Nahles, mit ihrem SPD-Kollegen Christian Lange, rief zum Spendensammeln auf, um einen SPD-Wald auf geraubtem palästinensischen Land für den JNF zu finanzieren. Ein Paradox das seinesgleichen sucht.

Schon zu Zeiten Brandts sperrte die Bundesregierung 1973, während des Jom Kippur-Krieges, deutsche Häfen für amerikanische Nachschublieferungen, die in Israel dringend gebraucht wurden. Die deutsche Nahost-Politik war durch Neutralität und Ausgewogenheit geprägt, im totalen Widerspruch zur späteren Nahost-Politik nachfolgender Regierungen und Parteien. Kanzlerin Merkel hat sogar Israels Sicherheit zur deutschen „Staatsräson“ erklärt, was das dämlichste ist, das man sich nur vorstellen kann. Man möge sich hier vorstellen, welche Verpflichtungen und welche Konsequenzen daraus für Deutschland gegenüber dem zionistisch-rassistischen Regime in Tel Aviv eingegangen worden sind!

Als der Rechtsextreme, der das Massaker von Deir Yassin leitete, der Likud-Terrorist Menachem Begin, die Macht in Israel 1977 erklomm, war ein Eklat mit der SPD-Deutschland bereits vorprogrammiert, da die Gegensätze im nahöstlichen Konflikt zwischen Bonn und Tel Aviv unüberbrückbar schienen.

Während der Kanzlerschaft Helmut Schmidts haben sich die Beziehungen zu Israel zusehends verschlechtert. Menachem Begin, ehemaliger gesuchter Terrorist und dann Israels Ministerpräsident, hatte Schmidt insgeheim eine Nazi-Vergangenheit unterstellt, was eine Propaganda-Lüge war. Der ehemalig Bundeskanzler war zwar Soldat, hatte aber absolut nichts mit der Nazi-Ideologie zu tun.

Die Schmidt-Begin-Kontroverse vom Frühjahr 1981 hat die Beziehungen Deutschland-Israel geprägt. Israel wollte nicht, dass Deutschland sich für einen Frieden und für die legitimen Rechte der Palästinenser einsetzt. Im selben Jahr erreichte die Kontroverse ihren Zenit, als die Angriffe Begins gegen Schmidt aus purem Hass heraus geführt wurden.

Bundeskanzler Schröder war am Anfang seiner Amtszeit ebenso geradlinig wie die anderen SPD-Kanzler, ganz im Gegensatz zum Dauerkanzler Helmut Kohl. Als Ministerpräsident von Niedersachsen lehnte er es am 31. Januar 1991 ab, auf einer Kundgebung jüdischer Organisationen in Hannover zum Golfkrieg zu sprechen, weil in dem Aufruf die Forderung nach einer sofortigen Beendigung des Krieges fehlte. Ein Regierungssprecher bemängelte auch, dass in dem Aufruf eine Friedensordnung für die Region gefordert wurde, die das Volk der Palästinenser nicht ausdrücklich mit einbeziehe. Das heißt, Schröder trat in die Fußstapfen seiner Vorgänger und galt als Hoffnungsträger für die Palästinenser. Deshalb haben diese gejubelt, als er am 27. Oktober 1998 zum Kanzler gewählt wurde. Mit seinem Außenminister Joschka Fischer galten beide zu Beginn ihrer Amtszeit als “Hoffnungsträger” für die palästinensische Sache.

Video mit Kreisky:  https://www.youtube.com/watch?v=TAPW8R6cnWI&t=126s
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Die SPD im Niedergang

Schröder wurde zu Beginn seiner Amtszeit mit Milliardenklagen von NS-Zwangsarbeitern konfrontiert. Zionistische Lobbyorganisationen (Jewish Claims Conference, Jewish World Congress, Simon-Wiesenthal-Center) drohten, deutsche Unternehmen mit Schadensersatzklagen zu überziehen. Sie drohten mit Boykottaufrufen. Sie arbeiteten mit Erpressungen. Sie forderten 12 Milliarden DM Entschädigung. Vor dieser Erpressung wurde die Schweiz ähnlich erpresst und zahlte schließlich.

Zurück zu Schröder und den überzogenen Milliardenforderungen. Zunächst verkündete der Kanzler verärgert vor der Presse, er würde sechs Milliarden von den geforderten 12 Milliarden bezahlen, basta. Sein Beauftragter für die langwierigen Verhandlungen, Otto Graf Lambsdorff, sollte die Vermittlung übernehmen. Man hat sich schließlich doch auf 12 Milliarden geeinigt, nachdem der amerikanische Präsident Bill Clinton Schröder zu sich berufen und ihm nahe gelegt hatte, falls er Kanzler bleiben möchte, solle er gefälligst auf die Forderungen eingehen. (2)

Bild: Ignatz Bubis

Quelle: wikipedia

Eine zweite Prüfung erlebten die Beziehungen zwischen Schröder und der zionistischen Israellobby und Ignaz Bubis, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, als der Bundestag schließlich im Juni 1999 beschloss, ein Holocaust-Mahn-Denkmal in der Nähe des Brandenburger Tors errichten zu lassen. Ignatz Bubis war immer noch nicht zufrieden und gab mürrisch etwa folgendes von sich: „Schröder sagt, wollen die Juden Entschädigung? Gebt Ihnen das. Wollen sie ein Denkmal? Gebt ihnen das. Er will uns los haben und damit seine Ruhe. Er gehört mit Gerhard Frey in ein- und dasselbe Fass.“ Eine ungeheuerliche Äußerung, denn dieser war immerhin Gründer der rechtsextremistischen DVU.

Die zweite Amtszeit der Schröder/Fischer-Regierung war gekennzeichnet durch das Weichklopfen und eine Hirnwäsche der beiden. Ergebnis: Die Bundesrepublik wurde durch Fischers unsäglichen Auschwitz-Vergleich in einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen das serbische Kosovo geführt. Fischer schien auch besonders erpressbar zu sein. Das Wühlen in seiner Vergangenheit hat ihn für die Amerikaner und Israelis erpressbar und damit zu einem willfährigen Diener ihrer Interessen gemacht. Er wurde allerdings belohnt – mit einem Doktorhut der Universität von Haifa, erhielt Auszeichnungen von zionistischen Lobbyorganisationen und vom Zentralrat der Juden. (3)

Es fragt sich, warum wohl Schröder 2005 in einer hoch riskanten Entscheidung die Bundestagswahl vorgezogen hat? Weil die Neocons um G.W. Bush signalisiert hatten, dass sie bei der Bundestagswahl 2006 an Schröder Rache nehmen wollten, wegen seiner angeblichen Nicht-Teilnahme am Irak-Krieg. Warum sollte er dabei zusehen, wie er herunter gerissen wurde? Dann lieber nach eigenem Gutdünken und Zeitplan schon 2005 die Wahlen abhalten. Ein weiteres wichtiges „Verdienst“ neben der Kriegstauglichkeit Deutschlands, war der von beiden eingeleitete Sozialabbau.

Der Sozialabbau wurde durch Hartz IV und die Agenda 2010 großflächig betrieben. Das, was die Arbeiterschaft in mehr als einen Jahrhundert erkämpft hatte, wurde systematisch von Schröder und Fischer zu Grabe getragen. Sozialabbau heißt inzwischen ja „Rettung des Sozialstaates“. Das ist ein Hohn!

Fazit: Die rot-grüne Koalition unter Schröder mauserte sich von einem Hoffnungsträger für die Palästinenser und den Frieden zu einem USrael-willigen Lakaien und Befehlsempfänger und bestenfalls Befehlsvollstrecker für dieselben. Eine geschichtsträchtige Ära, die sich auf die nachfolgende schwarz-gelbe Koalition unter Merkel in höchster Entfaltung übertragen hat.

Es geht noch tiefer

Seit der Ära Schröder/Fischer befindet sich die SPD im Niedergang. Seit Peer Steinbrück Kanzlerkandidat geworden ist sogar im freien Fall. Womit will nun die SPD Merkel ausstechen?


Bild: Peer Steinbrück

NRhZ-Archiv

Etwa mit Superhirn Peer Steinbrück, der als Finanzminister diente und notfalls demnächst wieder werden will und gleichzeitig seinen lukrativen Vortragsgeschäften nachgehen möchte? Er kann ja, wenn er sogar den Kanzler schafft, das für ihn zu geringe Kanzlergehalt durch üppige Vortragshonorare von SPD-pleite-Kommunen aufbessern lassen!

Oder etwa mit Frank-Walter Steinmeier, der bei Merkel als Außenminister dienen durfte und deutsche Schäferhunde zu Mubarak schicken wollte, um den Schmuggel zugunsten der eingeschlossenen Freiheitskämpfer, Kinder, Frauen und Greise, die im Freiluft-Gefängnis Gaza vor sich hin vegetieren, zu unterbinden. (4)




Bild: Frank-Walter Steinmeier

Quelle: wikipedia                                          

2006 erklärte Steinmeier: „Das Holocaust-Mahnmal, direkt hinter dem Hotel Adlon, erinnert an diese barbarischen Verbrechen. Das Mahnmal war nicht unumstritten; wer es heute besucht, erlebt jedoch ganz deutlich, dass es als Ort der Erinnerung, dass es als Ort der Mahnung einen festen Platz hier in der Mitte Berlins einnimmt. Wir sind uns bewusst, dass aus unserer deutschen Geschichte Verantwortung erwächst, für jeden Einzelnen und besonders für die deutsche Politik. Dieser Verantwortung – das will ich Ihnen versprechen – wird sich auch die neue Bundesregierung niemals entziehen.“ Ach, wie edel? (Deshalb hat der Moralapostel Michel Friedman, alias Paolo Pinkel, seine Nutten dorthin bestellt). Steinmeier weiter: „Auch in Zukunft werden wir jeden Versuch, den Holocaust zu leugnen oder zu relativieren, in aller Deutlichkeit zurückweisen und allen Bestrebungen entschieden entgegentreten, das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen. Die Bürgerinnen und Bürger Israels haben das Recht, in sicheren Grenzen und frei von Terror und Angst zu leben; darauf ist und bleibt unsere Außenpolitik unumstößlich verpflichtet.“ Der SPD-Mann weiter: „Ich sage realistisch dazu: Mit dem Sieg der Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen ist eine Lösung des Konflikts schwieriger geworden“. Herr Steinmeier, wollen Sie etwa den Palästinensern vorschreiben, wen sie zu wählen haben und wen nicht? Waren die Wahlen nicht die demokratischsten überhaupt, wie ihnen international bescheinigt wurde, auch vom ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter? Davon haben Sie anscheinend nie etwas gehört. Lesen Sie doch endlich mal die Generalversammlungs-Resolution 2649 (XXV) vom 30. November 1970. (5)

Wussten Sie nicht, Herr Außenminister a. D., dass Sie einen Baum auf geraubtem palästinensischem Land pflanzen, für eine parastaatliche rassistische israelische Institution, der Jüdische National Fonds JNF/KKL, dessen Motto: „Only for Jews“ lautet? (6)

Auf meine Anfrage beim SPD-MdB meiner Region:

„Am 2. Juli 2010 hat der Bundestag eine Resolution verabschiedet (siehe unten), es würde mich interessieren, welche Schritte in dieser Richtung gegangen sind bzw. unternommen wurden, um die Resolution in die Tat umzusetzen und nicht nur bei den Worten zu belassen?“

Resolution im Bundestag: „Israel muss Gaza-Blockade beenden …“

erhielt ich diese Antwort: „Es liegt in der Natur der Sache, dass aus einer Resolution keine Taten folgen. In einer Resolution wird festgestellt, wie die Meinung des Beschließenden zu einem bestimmten Thema ist, und das hat der Bundestag einstimmig getan.“

Natürlich kann man so etwas nicht kommentieren!

Eine weitere SPD-Vorzeigefigur ist Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Skandalnudel der Bundesrepublik und Freund von Denunziant H. M. Broder, einem zum Zionismus Konvertierten und Handlanger israelischer Politik.(7)

Als weitere zionistische Handlanger seien Manfred Lahnstein (http://arendt-art.de/deutsch/palestina/Stimmen_deutsch/musa_izzeddin_prof_dr_manfred_lahnstein.htm), Gert Weisskirchen (http://www.palaestina-stimme.de/aktuelles/flagrante-ausfaelle-eines-parlamentariers-21-08-05.html), Reinhold Robbe, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), der die israelische Gewaltpolitik wie kein andere in Schutz nimmt, erwähnt.

Weitere SPD-„Irrlichter“ sind Otto Schily (http://www.nadeshda.org/foren/cl.regionen.palaestina/p280s282a20.html) und Rudolf Dressler, der als Botschafter in Israel eine 180 Grad Wende vollzog (http://www.palaestina-portal.eu/Leserbriefe/musa_izzeddin_botschafter_dressler.htm). Diese Liste der wegweisenden „Irrlichter“ in der Sozialdemokratie ist nur ein kleiner Auszug dessen, was sich so alles im Sammelbecken der Neocon-SPD tummelt.

Die Neocon-SPD sitzt auf einem Ast, den sie selbst absägt. Die SPD schafft sich ab, na dann, Glückauf!

(1) Hier die widerlegte JNF/KKL-Stellungnahme, übernommen von der Berliner Neocon-SPD:
https://www.gmxattachments.net/de/cgi/g.fcgi/mail/print/attachment?mid=babgece.1357161331.6193.b5jir5vgv0.71&uid=MTImKPy1Wy89KC%2FFym1uCYJhZCWjEph1
(2) http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ns-zwangsarbeiter-der-lange-weg-zur-entschaedigung-a-136918.html
(3)
http://www.cl-netz.de/foren/cl.politik.frieden/Gute-Wuensche-eines-Sozialdemokraten-an-Dr.-h.-c.-Fischer-Wie-tief-muss-eigentlich-ein-deutscher-Aussenminister-noch-sinken,-um-Israels-expansionistische-und-kolonistische-Ziele-zu-befriedigen-%3F-10723.pdf
http://www.palaestina-portal.eu/texte/fischer_und_israel.htm
(4) http://www.policemc.gov.bh/en/news_details.aspx?type=&articleId=2132
(5) http://www.palaestina-portal.eu/Jaccuse%20an%20Steinmeier.doc
(6) http://palaestinakomitee-stuttgart.de/pdfs/protestbrief_von_sozialdemokraten_an_vorstand.pdf
(7) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18464
http://www.palaestina-portal.eu/Leserbriefe/Dr_Musa_Krueger_Thierse.htm
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18535&css=print





Dr. Izzeddin Musa, geb. 1938 in Haifa, Palästina. Die Familie zog 1945 nach Nablus. Sie floh vor den Übergriffen der Terrorgruppen Stern-Bande und Irgun. In Nablus besuchte er die Grundschule. Ende 1956 beendete er seine Schulausbildung mit dem Abitur in Nablus und kam Anfang 1957 nach Deutschland. Hier studierte er Naturwissenschaften und promovierte. 

Als Diplom-Geologe arbeitete in einem Ingenieurbüro in der Nähe von Köln und machte sich dann selbstständig. 1991 gründete er zusammen mit einer Gruppe von Deutschen und Deutsch-Palästinensern einen gemeinnützigen Verein: Gesellschaft zur Humanitären Unterstützung der Palästinenser e. V. Seit einigen Jahren gibt er eine Zeitschrift im Internet (www.palaestina-stimme.de) heraus. Inzwischen ist er Rentner.

Izzeddin Musa war fünf Jahre im Vorstand seines SPD-Ortsvereins aktiv und hat danach den Platz für Jüngere frei gemacht. In dieser Zeit, als Schröder noch Hoffnungsträger für die Palästinenser war und für die Kanzlerschaft kandidierte, hat er eine große Wahlfete in seinem Garten veranstaltet und viele Nachbarn, Freunde, den Ortsverein und Bekannte dazu eingeladen und stand an jedem Wahl-Infostand mit dabei. Gegen Schröder/Fischer, die sich angeblich am Irakkrieg nicht beteiligten, hat er dann später eine Strafanzeige beim Generalbundesanwalt Kay Nehm (SPD) erstattet. (PK) Online-Flyer Nr. 389  vom 16.01.2013

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MuslimMarkt: Interview mit Dr. Izzeddin Musa

Muslim-Markt interviewt
Dr. Izzeddin Musa - Gesellschaft zur Humanitären 
Unterstützung der Palästinenser e.V. - G.H.U.P.
11.1.2006

Fransösische Fassung:

 

Dr. Izzeddin Musa, geb. 1938 in Haifa, Palästina. Die Familie zog 1945 nach Nablus. Sie floh vor den Übergriffen der Terrorgruppen Stern-Bande und Irgun. In Nablus besuchte er die Grundschule. Ende 1956 beendete er seine Schulausbildung mit dem Abitur in Nablus und kam Anfang 1957 nach Deutschland. Hier studierte er Naturwissenschaften und promovierte.

 

Als Diplom-Geologe arbeitete in einem Ingenieurbüro in der Nähe von Köln und machte sich dann selbstständig. 1991 gründete er zusammen mit einer Gruppe von Deutschen und Deutsch-Palästinensern einen gemeinnützigen Verein: Gesellschaft zur Humanitären Unterstützung der Palästinenser e. V. Seit einigen Jahren gibt er eine Zeitschrift im Internet (www.palaestina-stimme.de) heraus. Inzwischen ist er Rentner.

Dr. Musa ist verheiratet hat zwei Kinder. Früher lebte er in Köln, jetzt in Wachtberg.

MM: Sehr geehrte Herr Dr. Musa. Sie gehören zu der Generation von Palästinensern, die die Staatsgründung Israels noch miterlebt haben. Was haben Sie noch in Erinnerung?

Musa: Leider sehr viele, aber überwiegend negative und Furcht erregende Erlebnisse. Gerade konnte ich ein wenig Lesen und Schreiben, da mussten wir die Schulbank schon wieder verlassen, da die Schulen als Notunterkünfte für die palästinensischen Flüchtlinge umfunktioniert werden mussten, die durch die gewaltsam herbeigeführte Staatsgründung Israels im Jahr 1948 aus ihrem Heimatland vertrieben worden sind. Über ein Jahr haben wir ohne Unterricht verbringen müssen. Natürlich habe ich mich damals als Kind über diesen Zustand des "offiziellen" Schulschwänzens gefreut, aber ich merkte schon damals, dass einiges mit unserer Kindheit nicht in Ordnung war.

Die Bilder von gewalttätigen Juden, die mit Terroranschlägen in den 1940er Jahren meine Landsleute terrorisiert haben, bleiben mir bis heute im Gedächtnis haften. Auch ich bin des öfteren, als ich alleine war, von vielen jüdischen Kindern in Haifa, in meinem Alter und älter, angegriffen worden. Nur die Flucht war für mich die Rettung. Für uns Palästinenser bedeutete die Vertreibung und die Gründung Israels die Katastrophe (al-Nakba) schlechthin. Sie dauert bis heute an und wird immer schlimmer. Israel bezeichnet zu Unrecht diesen 48er Krieg als Unabhängigkeitskrieg. Es war der erste Krieg, in dem es eine massenhafte "ethnische Säuberung" gab. Dies nennt auch der israelische Historiker Ilan Pappe so. Diese historische Ungerechtigkeit ist bis heute ungesühnt. Die westlichen Staaten tragen an dieser Tragödie meines Volkes eine große Schuld. Sie muss korrigiert werden.

MM: Erlauben Sie uns an dieser Stelle einzuhaken. Im Gespräch mit Palästinensern werden die Begriffe, Zionisten und Juden fast synonym verwendet, so dass der Eindruck entsteht, als wenn sie etwas gegen Juden hätten, weil sie Juden sind, was der Islam nicht erlaubt. Können Sie dieses Missverständnis etwas aufklären?

Musa: In Palästina sprechen alle meine Landsleute, von Juden, auch wenn damit immer nur die Israelis gemeint sind. Diese Bezeichnung beinhaltet nichts Negatives, weil es so von keinem gemeint ist. Wenn ich z. B. den Ausdruck Zionisten verwende, dann bezeichne ich damit diejenigen Israelis und Juden, die dieser verhängnisvollen Ideologie anhängen. Der Zionismus ist für mich eine Form des Rassismus, weil er nur einen Staat für Bürger jüdischen Glaubens schaffen will. Ein auf ethnischen Prinzipien beruhender Staat ist per definitionem rassistisch. Die unzähligen Diskriminierungen meiner Landsleute in Israel und den besetzten Gebieten sprechen eine eindeutige Sprache. Auch viele Israelis, die keine Zionisten sind, werfen dem Zionismus Rassismus vor. Wir in Palästina und in der gesamten islamischen und arabischen Welt haben mit unseren jüdischen Landsleuten über 1400 Jahre friedlich zusammengelebt, bis der kolonialistische Zionismus am Ende des 19. Jahrhunderts auf den Plan getreten ist. Nicht wir sind das Problem, sondern der Zionismus. Frieden in Palästina und in Israel kann es m.E. nur ohne die zionistische Ideologie geben.

MM: Wie kam es zu ihren politischen Aktivitäten?

Musa: Durch die geschilderten Erlebnisse wurde der Grundstein für mein politisches Gedankengut früh gelegt. Ich war etwa 10 Jahre alt, also im ersten Schuljahr nach der Zwangsunterrichtsfreiheit, als in Jordanien Wahlen abgehalten werden sollten – ebenso in Nablus. Durch die Erzählungen meines Vaters wusste ich etwas um die politischen Umstände, und als Bassam Shakaa- der spätere Bürgermeister von Nablus, der etwa acht Jahre älter war als ich, eine Kinderschar von etwa 10 Kindern anheuerte, um die Stimmauszählung der Wahlen zu torpedieren, die übrigens in meiner Schule stattfinden sollte, habe ich nicht eine Sekunde gezögert, um mitzumachen. Wir glaubten damals, nur die Günstlinge Abdallas würden, durch Manipulation der Wahlergebnisse, die Wahl gewinnen. Angeführt von Bassam Shakaa, hatten wir die Stimmauszählung nur stören, aber nicht verhindern können. Die Soldaten Abdallas schossen mit scharfer Munition auf uns. Mit ihnen haben wir Katz und Maus gespielt. Glücklicherweise wurde niemand von uns getroffen. Bassam Shakaa war den Zionisten immer ein Dorn im Auge, weil er nationale Tradition der Palästinenser betont hatte, was die Zionisten besonders störte. Sein Auto wurde von jüdischen Extremisten, als er in Nablus Bürgermeister war, in die Luft gesprengt, wobei er beide Beine verlor.

In Nablus gab es viele Handlanger des haschemitischen Königs Abdallah (der Erste König von Jordanien), der aus Hijaz (Arabische Halbinsel- heute Saudi Arabien) kam und von den Engländern, die dort als Mandatsmacht waren, gefördert wurde. Er wurde als Emir von Transjordanien von den englischen Kolonisatoren eingesetzt. Abdallah war, um seinen Machtbereich zu vergrößern, immer gegenüber den Engländern und insbesondere den Zionisten sehr willfährig. Auch aus diesem Grunde wurde er von einem palästinensischen Nationalisten vor der Al-Aqsa-Moschee erschossen. Begleitet wurde er damals vom späteren König Hussein, der ebenfalls eine enge Beziehung zum Westen und zu den Zionisten und zum Staat Israel pflegte. 

MM: Nun gab es ja vor einem Jahr erstmalig Wahlen, bei denen das palästinensische Volk nach ihrer eigenen Meinung gefragt wurde. Aber das Ergebnis hat Europa nicht gefallen, und so soll jetzt erneut gewählt werden. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Musa: Die Wahlen vom Januar 2006 waren nach einhelliger Meinung aller internationalen Wahlbeobachter absolut demokratisch und frei. Nur George W. Bush und dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert passte das Ergebnis nicht. Beide forderten die westlichen und einige arabische Staaten auf, die demokratisch vom Volk gewählte Regierung auf, zu boykottieren. Dieser Boykott zeigt die Doppelmoral und Verlogenheit des Westens. Einerseits fordern sie Freiheit und Demokratie für die islamische und arabische Welt, andererseits boykottieren sie eine demokratisch gewählte Regierung. Dies ist blanker Zynismus und Heuchelei ohne Ende. Der deutsche Dichter Berthold Brecht hat den Regierenden ins Stammbuch geschrieben, dass, wenn ihnen das Wahlergebnis eines Volkes nicht passe, sie sich doch ein anderes Volk wählen sollten.

Besonders widerwärtig ist jedoch die Haltung des Vorsitzenden der Autonomiebehörde, des "Präsidenten" Mahmud Abbas und seiner Fatah-Organisation. Er bekämpft die eigene demokratisch legitimierte Regierung und versucht zusammen mit der Hilfe der USA, Israels, des Westens und anderer korrupter arabischer Staaten gegen die Regierung zu putschen. Abbas spielt die Rolle eines Quislings für fremde Mächte gegen sein eigenes Volk. Der israelische Friedensaktivist Uri Avnery hat die Umarmung und den Kuss von Olmert gegenüber Abbas als "Todeskuss" bezeichnet in Anspielung an Judas Ischariot als er Jesus küsste. 

MM: Sie leben nunmehr mehr als ein halbes Leben in Deutschland. Haben Sie Verständnis dafür, dass Deutschland ein besondere Situation gegenüber Juden hat?

Musa: Ja und Nein. Solange es nicht auf Kosten und zu Lasten meiner Landsleute geht, können die Deutschen ihr Sonderverhältnis pflegen wie sie wollen. Da ich ja ebenfalls Deutscher bin, kann ich mich jedoch mit dieser Unterwürfigkeit nicht identifizieren. Die Deutschen können ihre Schuldgefühle nicht auf unseren Schultern abladen und uns dafür büßen und zahlen lassen. Mein Volk wurde ein Opfer der Opfer der Nazi-Verbrechen. In dieser Rolle fühlen wir uns sehr unwohl. Niemand in Palästina leugnet die Verbrechen des Nazi-Deutschlands gegenüber dem europäischen Judentum. Nur Dummköpfe und Ignoranten tun dies. Wenn meine lieben deutschen Landsleute meinen, Schuld wirklich sühnen zu müssen, warum bieten sie den israelischen Juden und den Juden in aller Welt gemäß dem Rückkehrrecht aus dem Jahre 1950 nicht ein Stück Land in Deutschland an? Von der Größe Israels böte sich das Bundesland Hessen an. Die Landesgrenzen sollten allerdings nicht endgültig festgelegt werden, um ausreichend Raum für weitere Kolonisierungen zu ermöglichen, wie sie zurzeit in Palästina geschehen. Wenn die Deutschen dann mit den Auswirkungen, wie mein Volk sie in Palästina tagtäglich erfahren müsse, konfrontiert würden, fänden sie es wohl nicht mehr so witzig. Die Sprachlosigkeit von Kanzlerin Merkel und der gesamten politischen Klasse in Deutschland gegenüber dem Menschrechtsverbrechen Israels ist unerträglich. 

MM: Sie leben nunmehr mehr als ein halbes Leben in Deutschland. Haben Sie Verständnis dafür, dass Deutschland ein besonderes Schutzbedürfnis gegenüber Juden hat?

Musa: Nein. Warum soll eine Nicht-Atommacht wie Deutschland eine Atommacht Israel schützen? Und vor wem? Überall auf der Welt leben die Juden in absoluter Sicherheit, nur nicht in Israel. Warum fragt der Westen nicht nach den Ursachen? Israel muss nur vor sich selber geschützt werden, nachdem der "Faschist" (Haaretz) Avigdor Lieberman Minister für strategische Bedrohung geworden ist. Er fordert z.B. die Liquidierung palästinensisch-israelischer Abgeordneter, die Kontakte zu Syrien und zur demokratisch gewählten Regierung in Palästina haben. Ebenso hatte er die Bombardierung des Assuan-Staudammes in Ägypten gefordert. Es wird berichtet, dass er zusammen mit den US-Neokonservativen und der pro-Israellobby in den USA den Atomangriff auf Iran planen soll. Israel und die Besatzungsmacht USA sind die größte Bedrohung für den Weltfrieden. Dies hat auch die Umfrage der EU vor zwei Jahren ergeben. 

MM: Welche Ziele verfolgt die Gesellschaft zur Humanitären Unterstützung der Palästinenser e.V. - G.H.U.P.?

Musa: Der Verein ist politisch und konfessionell neutral Er dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken und unterstützt die Palästinenser bei der Wahrung ihrer elementaren und anerkannten und von der UN garantierten Menschenrechte und ihrem Selbstbestimmungsrecht. 

Unter dem Motto: "Hilfe zur Selbsthilfe" wurde direkte humanitäre Projektförderung geleistet. 

MM: Können Sie sich nach all dem, was geschehen ist, einen friedlichen Zusammenleben von Muslimen, Christen und Juden in Jerusalem überhaupt noch vorstellen?

Musa: Selbstverständlich. Wie gesagt, haben Muslime, Christen und Juden über Jahrhunderte friedlich in Jerusalem zusammengelebt. Die Störenfriede sind die Zionisten und ihre rassistische Ideologie. Israel muss diese Ideologie auf dem Misthaufen der Geschichte entsorgen, dann kann die alte Herrlichkeit, wie sie in Andalusien und in vielen arabischen Ländern geherrscht hat, wieder aufleben. Denn die orientalischen Juden (Mizrahim) werden nirgends so diskriminiert wie in Israel – von den äthiopischen Juden gar nicht zu reden. Beide sind ebenfalls Opfer des rassistischen Zionismus. Der Westen und besonders Deutschland sollten diese Tatsachen endlich einmal zur Kenntnis nehmen.

MM: Herr Dr. Musa. Wir danken für das Interview.


Link zur französischen Fassung:

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Samstag, 21. Januar 2017

Unverhandelbar




Unter dem Titel: "Enthüllung einer Mossad-Operation", in "Neue Solidarität vom 18.12.02, heißt es, israelische Geheimdienste versuchen seit geraumer Zeit, eine künstliche Zelle "Al-Qaida in Gaza" aufzubauen. Diese Organisation sollte dann die Verantwortung für Bomben- und Terroranschläge in Israel übernehmen, und so brutale israelische "Selbstverteidigungsrache-akte" rechtfertigen. [Reuters, Ha'aretz und Al Jazeera berichtetn darüber am 7.12.02 ] 

So gehen die USA-Kriegsfalken mit dem Irak um, und versuchen immer wieder Fallen und Schlingen zu legen, hinzu kommt eine maßlose Lügenpropaganda-Kampagne, um Stimmung für den Präventivkrieg vorzubereiten.

Dass Israel solche synthetische Organisationen aufzubauen und dafür Palästinenser zu rekrutieren versucht, ist ein weiterer Beweis dafür, dass es den Anspruch auf "peace maker" nicht erheben kann. Im Gegenteil, es provoziert und sät Gewalt, um "ethnische Säuberung", das heißt: "Vertreibung" der Palästinenser zu rechtfertigen. In diesem Zusammenhang erscheint es angebracht zu erwähnen, dass der Mossad des jüdischen Staates, bei der Verfolgung bestimmter Ziele, keine moralische oder menschliche Grenzen kennt. Er schreckt nicht davor ab, auch eigene Leute zu opfern. Beispiele: !949 Bombenlegen in Bagdad-Stadtteilen mit jüdischen Irakis, um ihre Ausreise nach Israel zu erzwingen. 1954 wurden in Ägypten amerikanische und britische Einrichtungen zu Bombenziele, um den Zorn der Amerikaner gegen die Araber zu wecken. 

Am 8. Juni 1967 (Juni-Krieg) wurde das US-Aufklärungsschiff "Liberty" von israelischen Militärjets und Torpedobooten angegeriffen, um anschließend zu behaupten, die arabische Armee habe die Attacken gefahren. Dieses Märchen kam nicht durch, da viele Überlebende aussagebereit waren. Im selben Schemata sind die Bombe in der Berliner Diskothek "La Belle" und Lockerbie in Schottland und das Passagierschiff "Achille Lauro"; ja sogar der 11.9. ist hier einzuordenen, wenn man die USA und die NATO, die westliche Welt insgesamt, zu einer militärischen Aktion gegen die islamische Welt zu bewegen sucht *Es sei an die Bush-Kreuzzüge erinnert, unmittelbar nach dem Anschlag !!!* (Quellennachweise bei W. Eggert: "Angriff der Falken" und M. Bröckers: "11.9." u.a.m.). Diese Liste erhebt kein Anspruch auf Vollständigkeit, da der Rahmen hier sonst gesprengt wird.

Israel verfolgt eine Methode der "leisen Tötung" von Palästinensern. Das bedeutet: Täglich eine Zahl bis zu fünf Personen zu töten, jedoch soviel wie möglich von ihnen zu verletzen, so dass sie Dauerschäden davon tragen sollten. Fazit: Die Welt regt sich über das Töten von nur etwa fünf Palästinensern am Tag nicht auf, schon gar nicht über Verletzte. Israel zielt darauf, durch die vielen Verletzten mit Dauerfolgen, ein Volk von Krüppeln zu machen, was man zu den anderen israelischen "Kriegsverbrechen" zählen kann.

Wie Israel mit den Palästinensern und den besetzten Gebieten, in Palästina, Syrien und Libanon, umgeht, ist nicht nur eine Deutung, sondern ein handfester Beweis darauf, dass es an einem Frieden, mit seinen Nachbarn, überhaupt nicht interessiert ist, weil sonst seine "kolonialistisch-expansionistischen Ziele" nicht verwirklicht werden können. Und wir wollen die Lügenpolitik des jüdischen Staates näher beleuchten.

"Im modernen Hebräisch gibt es eine Reihe Euphemismen für die Verbrechen der israelischen Regierung. So steht "Transfer" für Deportation und Vertreibung, "Trennung" für Apartheid, und "Terror" für den Widerstand gegen die Besatzung. Solange Israel an seine Lügen und Mythen festhält, solange wird es keinen Frieden in der Region zu verwirklichen sein. "Das palästinensische Recht steht nicht zur Disposition. Je länger das israelische Besatzungsregime anhält, desto stärker ist die Existenz des Staates Israel bedroht. Dem aus Hass und Verzweiflung geborenen palästinensischen Widerstand ist mit militärischen Mitteln nicht beizukommen.


Anmerkung: dieser Beitrag von 2002 hat an Aktualität nicht eingebüßt.


Dienstag, 17. Januar 2017

Global gedacht?


Nicht veröffentlicht: Leserbrief eines Palästinensers an die SPD-Zeitung vorwärts

Am 6. Juni erschien in der "Zeitung der deutschen Sozialdemokratie" vorwärts ein Kommentar des deutsch-israelischen Schriftstellers, Publizisten, Politologen und Zeithistorikers Rafael Seligmann mit dem Titel "Global gedacht". Dadurch wurde der in Wachtberg, in der Nähe von Köln lebende Diplom-Geologe und Palästinenser Dr. Izzeddin Musa zu einem Leserbrief angeregt, den wir hier  veröffentlichen. – Die Redaktion

Hannelore Kraft beim vorwärts-Empfang am 26. April in Düsseldorf
Foto: Uta Wagner

An die Genossinnen und Genossen beim vorwärts, zum Abdruck in der nächsten Ausgabe und Weiterleitung an Eueren Kolumnisten Rafael Seligmann, als Antwort auf seine Kolumne: „Global gedacht“ vom 06/2012 http://www.vorwaerts.de/Politik/Kolumnen/72732/global_gedacht_06.html
Rafael Seligmann: Ein „Musterjude und zionistischer Fantast!“ Es muss gesagt werden, was längst hätte gesagt werden müssen!

Sehr geehrter Herr Seligmann,

ich verwahre mich dagegen, Sie mit Genosse anzureden. Ehrbare Sozialdemokraten verwischen keine Wahrheiten. Wahrheit, Solidarität und Gerechtigkeit sollen bekanntlich sozialdemokratische Tugenden sein. Die vermisse ich bei Ihnen. Jeden Monat habe ich Ihre  politischen Dusseligkeiten im vorwärts lesen müssen. Mit Ihrer zionistischen Chuzpe überholen Sie sich selbst und zeigen uns, wie schräg die Zionisten ticken. Mit Ihren Thesen zur politischen Szene und den Urteilen über den Literaturnobelpreisträger Günter Grass, über den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und sein „Atomwaffenprogramm“, das die „Mullahs“ nicht haben und nicht haben wollen, und ganz zum Schluss, wenn Sie anfangen, über die „einzige Demokratie im Nahen Osten“ zu fantasieren, um uns auch das noch unterzujubeln, ist der Beweis erbracht, dass Sie bestenfalls ein zionistischer „Musterjude“ und Fantast sind. Sozialdemokratische Tugenden besitzen Sie nicht.

Im Einzelnen: Zu Günter Grass, Mahmud Ahmadinedschad und „der einzigen Demokratie“ im Nahen Osten, verweise ich auf meinen Beitrag: http://palaestina-heute.de/Pinwand/Gunter_Grass__Was_gesagt_werde/Izzeddin_Musa/izzeddin_musa.html.
Und soviel noch dazu: Ich empfinde es als eine Anmaßung, wenn Sie - als journalistischer Trittbrettfahrer - dem Gedicht, das mit „letzter Tinte“ von Günter Grass geschrieben wurde, auch nur im Geringsten etwas anhaben wollen; wenn Sie die wahren und zutreffenden Worte, mit Ihrem „letztem Atem“, auf eine sehr plumpe Art und Weise, versuchen anzuzweifeln. Dies steht Ihnen, als Möchtegern-Analyst und Globaldenker, mit Sicherheit nicht zu!

Was Ahmadinedschad und die „Vernichtung Israels“ betrifft, sei hier der Verfasser zitiert: „Keiner, nicht die Politiker und Volksvertreter, nicht die Lobbyisten oder die Mainstream-Medien, haben richtig zugehört, was Ahmadinedschad gesagt hatte. Sie wollten und durften wahrscheinlich auch nicht. Wo bleibt der Anstand der Parlamentarier, die, bei ihren Entscheidungen, nur ihrem Gewissen gegenüber verantwortlich sind? Ahmadinedschad hat lediglich ein Zitat von Ayatollah Khomeini wiedergegeben: „Das Regime, das Al-Quds besetzt hält, wird von den Seiten der Geschichte verschwinden.“ Von einer Vernichtung oder Auslöschung von Menschen, kann hier gar keine Rede sein.

Was die Mainstream-Kampagne behauptet, ist ein dokumentarisches Zeugnis für eine verlogene Interpretation und Verdrehung von Tatsachen nach eigenem Gutdünken, um die eigene Ohnmacht und aufgezwungene Unterwürfigkeit westlicher Politiker gegenüber Israel zu vertuschen. Warum hat man sich nicht aufgeregt, als Hillary Clinton, bei ihrer Präsidenten-Wahlkampfkampagne im Jahre 2008 wörtlich sagte: „Wir würden Iran ausradieren, falls er Israel angreifen würde.“ Ist es nicht so: wenn man ein Land ausradiert, dann radiert man automatisch auch seine gesamte Bevölkerung aus? Aber keine Bange, sie weiß und wir wissen, dass der Iran erst dann angreift, wenn er selbst angegriffen wird. Wie oft haben sich westliche Politiker und ihre Medien den Vorwurf einhandeln müssen „verlogene Heuchler“ zu sein, ohne dabei auch nur ein bisschen rot zu werden? Pfui Teufel!

Der Botschafter, und alle anderen, wollen nicht wissen, dass der Iran seit zweihundert Jahren keinen einzigen anderen Staat angegriffen hat. Aber sie wissen auch ganz genau, ohne es zuzugeben, dass derselbe Iran nicht eine einzige Atombombe besitzt. Im Gegensatz zu Israel, das tagtäglich seine Nachbarn angreift und mordet, ihre Häuser, Plantagen und Felder, ja ihre Lebensgrundlage zerstört und die Menschen vertreibt. Und sie wissen auch über die 300 israelische Atombomben, worüber sie sprechen, höchstens um sie zu segnen und heilig zu sprechen. Genauso halten sie still über die fünf gelieferten mit Atomwaffen bestückbaren und mit Steuergeld subventionierten U-Boote, denen jetzt ein sechstes folgen wird. Genau über diese unsäglichen Schweinereien hat sich Günter Grass beklagt und vor der Mittäterschaft und Mitschuld an Kriegsverbrechen gewarnt.

Die Meute nimmt die unverhüllte Drohung Israels gegen den Iran nicht zum Anlass, um Kritik gegen eine flagrante Verletzung des Völkerrechts zu üben. All das nimmt sie in Kauf und macht sich zum Mittäter. Auch das befürchtet Günter Grass“. Haben Sie das gewusst, Herr Seligmann, oder sollte man Sie erst mal „selig“ sprechen, damit Sie die Zusammenhänge dann vielleicht kapieren würden?

Und nun zum Höhepunkt Ihrer Chuzpe: Israel sei „die einzige Demokratie im Nahen Osten“. Das sprengt wirklich jeden Rahmen. Wer das behauptet, hält entweder alle für politisch naiv oder er sagt bewusst die Unwahrheit. Welcher Staat kann so etwas von sich behaupten, wenn er nach seiner Religion, in diesem Fall „jüdisch“, benannt werden will. Israel ist bestenfalls eine jüdische Demokratie, was einen großen Unterschied zur westlichen und liberalen Demokratie bedeutet. Israel ist eine Ethnokratie, genauso wie Iran eine Theokratie ist, beide haben mit westlichen Wertvorstellungen nichts zu tun.

Über das zionistische Gebilde Israel und seine Untaten ist, im o.g. Link einiges wiedergeben. Und hier füge ich noch hinzu: Als die Madrider Konferenz 1991 stattfand, lehnte Isaac Shamir, einst Terrorist und von England wegen Mordes gesucht, seinerzeit israelischer Premier, die Teilnahme ab. Erst auf die Androhung von George H. W. Bush, die 10-Milliarden-Dollar-Bürgschaft zu stornieren, kam Shamir zu den Friedensverhandlungen und gab von sich: „Wir werden mit den Palästinensern zehn Jahre ohne Ergebnis verhandeln.“ Recht hat der Terrorist für seine Zeit behalten. Denn bis heute wird verhandelt, und zwar ohne Ergebnisse und nur zum unermesslichen Nachteil der Palästinenser, die eigentlichen Besitzer des Landes.

Schon damals nannte ich das Madrider Theater „die Hinterhof-Friedenskonferenz“. Ich erkannte und forderte, lange Zeit vor Imam Ruhollah Ayatollah Khomeini, was Ahmadinedschad nur wiedergab: das israelische Besatzungsregime kann und darf keinen Bestand im Nahen Osten, inmitten der arabischen Welt, haben. Israel ist ein künstliches Gebilde und ein Retortenstaat, eingepflanzt als Fremdkörper und Dolch mitten im Herzen der arabischen Nation, ein heterogener Störenfried, um die Einheit zu verhindern und die Region zu destabilisieren. Ganz im Sinne der USA und seiner westlichen Lakaien. Dieses Gebilde hat wieder zu verschwinden. An seine Stelle muss ein „echter“ demokratischer Staat treten, der für alle seiner Bürgerinnen und Bürger, Muslime, Christen und Juden, da ist. Alle ultra-radikalen und fanatischen Siedler, die sich ein fremdes Territorium mit Terror und Gewalt, die jede Norm von Recht sprengen, aneignen und nicht integrieren wollen, haben in einem demokratischen Staat Palästina keinen Platz. Sie mögen dort hingehen, woher sie gekommen sind, und zwar überwiegend in die USA. Ihnen sei mit auf dem Weg gegeben: „Du sollst nicht töten!“ – fünftes Gebot. Aber sie töten fast jeden Tag. Und das siebte Gebot: „Du sollst nicht stehlen!“. Auch das tun sie jeden Tag und stehlen das Land der Ureinwohner Palästinas.

Vielleicht beherzigen Sie das achte Gebot: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten!“ Bedenken Sie dies, wenn Sie Ihren nächsten Artikel schreiben, mit dem Sie sonst wieder das Bewusstsein der Deutschen im zionistischen Sinne verwirren könnten.


Wachtberg, 4. Juni 2012


Der Autor des Briefes an die vorwärts-Redaktion ist zwar Sozialdemokrat, hat aber "mit den Berliner-Bilderberger-Sozialdemokraten nichts am Hut". Auf Anfrage erfuhren wir von ihm: "Meine Stimme haben sie auch nicht mehr. Ich kann Ihnen ein Lied von den Sozialdemokraten in Berlin, seit Schröder bis heute, singen. Ich habe eine Klage gegen Schröder/Fischer wegen Irak und der U-Boote 2004, etc., erhoben und habe mich, wenn nötig, immer wieder scharf beschwert: Struck/Hindukusch, Steinmeier und die Trennmauer gegen Gaza, Gabriel und sein Rückwärtsgang wegen Hebron u.a.m."
  
Lesen Sie hierzu auchden Kommentar vom Hochblauen
Die "Jewish Voice" eines Musterjuden
Von Evelyn Hecht-Galinski

Aus der NRhZ Nr. 337  vom 18.01.2012
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17399 (PK)

Erstveröffentlichung:  Online-Flyer Nr. 359  vom 20.06.2012

Freitag, 13. Januar 2017

Quo vadis, Amerika?

Die USA stets auf Kriegskurs: Genf II - und was nun?


Die (Unfriedens-) Konferenz für Syrien in Genf, genannt Genf II, begann damit, dass die, von den UN an Iran gerichtete Einladung, vom US-Butler Ban Ki Moon wieder zurückgezogen wurde. Schließlich begannen am 22. Januar im schweizerischen Montreux eine Lachnummer und ein Schmierentheater der Sonderklasse. Die Teilnehmer: eine Regime-Delegation und als Vertreter der „Opposition“, in sich zerstrittene, aus Fünf-Sterne-Hotelgängern bestehende Kostgänger von Saudi Arabien, Qatar und Türkei. 

Syriens Außenminister Walid al-Muallim
Quelle: ria.ru
Diese total inhomogene Interessenbande, die angeblich das syrische Volk vertreten sollte, hat in Syrien keinerlei Rückhalt. Die eigentliche Macht wird von saudi-arabisch finanzierten Terrorbanden ausgeübt. Mehr als ein Drittel dieser Maßanzugsbanditen kam erst gar nicht mit. Jeder ehemalige Partner versucht nun, seine Interessen auf Kosten seiner ehemaligen Verbündeten zu retten. Die Repräsentativität dieser Delegation der sogenannten "syrischen Opposition” muss in Frage gestellt werden, weil sie nur sich selbst vertritt.

Oppositionelle demokratische Kräfte, die das Land erst gar nicht verlassen haben, die Reformen fordern, aber jede ausländische Einmischung strikt ablehnen, wurden erst gar nicht eingeladen. Die USA und ihre westlichen Lakaien wollen nur mit denen „verhandeln“, die sie selbst als „Opposition“ ausgesucht haben.

Bei der Eröffnungsrede erteilte der syrische Außenminister Walid al-Muallim seinem amerikanischen Widerpart eine Lektion in Demokratie, als er Folgendes an ihn richtete: “Kein Mensch auf der Welt, Mr. Kerry, kein Mensch auf dieser Welt kann die Legitimität eines Präsidenten, einer Regierung oder unserer Verfassung geben oder entziehen; nur die Syrer selbst sind dazu berechtigt, kein Anderer. Das ist ihr gutes Recht und ihre Pflicht.“ Ob Kerry das nicht verstehen wollte oder konnte, bleibt sein Problem. Aber gesessen hat das allemal. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
 
US-Außenminister John Kerry
NRhZ-Archiv
Die USA spielen in diesem Theater eine verachtenswerte und unehrliche Rolle. Sie geben vor, Frieden stiften zu wollen, aber das ist pure Heuchelei. Für die Lakaien und Befehlsempfänger übernimmt Robert Stephen Ford, ehemaliger US-Botschafter in Syrien, die Rolle eines Stichwort- und Weisungsgebers sowie Moderators für die zusammengeschusterte Opposition. Seine Aufgabe kann man eher so umreißen: Er agitiert und versucht, jede Annäherung zu durchkreuzen und zu torpedieren.

Die USA haben eine Alternative zu den Mörder- und Terrorgruppen, eine sogenannte „moderate“ islamische Gruppe, genannt „Islamische Front“, gebildet. Diese Front sollte in Wahrheit nichts anderes sein als eine radikale Ansammlung von salafistisch-wahhabitischen Söldnern, bestehend aus Al-Nusra-Front und Daesh-Gruppe (steht für: Islamstaat für Irak und Syrien) sein. Der US-Kongress hat beschlossen, diese „moderate“ Mördergruppe, die die Aufgabe der Opposition einnehmen sollte, zu unterstützen und mit Waffen zu versorgen. Die USA haben doch nie ernstlich, nicht einmal im Ansatz, an eine diplomatische Lösung, die Frieden in Syrien bringen sollte, gedacht. Was sie stets von friedlich-diplomatischen Lösungen verkünden, sind lediglich Wortklaubereien und Spitzfindigkeiten. Wie soll man das sonst verstehen: jemand will Frieden fördern, gleichzeitig bewaffnet er Mörderbanden und unterstützt sie in jeder Hinsicht. Die USA können das nie wörtlich gemeint haben. Denn es geht ja um Syrien, eine Burg des Widerstands, eben eine Festung, die als Dolch im Herzen Israels gefühlt wird. Folglich haben die USA ja gesagt, aber gemeint haben sie dies nie. Denn sie sind die Beschützer Israels. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Genf II ist eine Farce und ein Deckmantel für USrael-Interessen in der Region, nicht mehr und nicht weniger.

Truppen der „moderaten“ islamischen Front befinden sich bereits in Jordanien und werden von pakistanischen Offizieren militärisch auf Vordermann gebracht. Saudi Arabien hat versprochen, 40.000 bis 50.000 Söldnern zu rekrutieren und zu finanzieren, und die USA sorgen für die Bewaffnung. Vertreter dieser „moderaten“ Fundamentalisten sollten dann in Genf auch mit am Tisch sitzen. Welch ein Hohn! Die Wiederaufnahme von Waffenlieferungen der USA an Terror-Kampfverbände in Syrien kann nur mit Niederträchtigkeit beschrieben werden. Die syrische Regierungsdelegation in Genf hat scharf darauf reagiert. Das sei eine Provokation sondergleichen. Waren es nicht die USA, Russland und die UN die Initiatoren der Friedensgespräche? Schließlich endete Genf II doch ohne ein Ergebnis. Ob die nächste Runde nach etwa zehn Tagen einen Durchbruch bringen wird, ist mehr als fraglich, solange keine demokratischen Oppositionsgruppen aus dem Land an den Verhandlungen teilnehmen dürfen. Denn die gegenwärtige Opposition ist lediglich „His Masters Voice“ von USA, Saudi Arabien, Türkei und den anderen US-Lakaien am Golf.

Sicher gilt, die USA wollen, anders als ihre Lippenbekenntnisse, das Land weiter in den Ruin treiben. Sie wollen Genf nicht zum Erfolg zu führen, und das Scheitern wollen sie dann der Regierungsdelegation anlasten. Und das alles, nur im Sinne und Interesse Israels.

Glücklicherweise haben sich die Finanziers und Sponsoren des Krieges ideologisch getrennt: Saudi Arabien gegen die Muslimbruderschaft, Türkei und Qatar dafür. Deshalb liefern sich die Mörderbanden einen gnadenlosen „islamischen“ Bruderkrieg. Man kann im Nachhinein behaupten, dass all diese Terror-Gruppen zunächst Al-Qaida-Ableger, das heißt, NATO-Hilfstruppen waren, die sich wegen der Beute überwarfen.
Die Besonnenheit der syrischen Regierungsdelegation lässt darauf hoffen, dass man schon heute die Verlierer von Genf II nennen kann. Es werden Saudi Arabien (inklusive Saud al-Faisal und Bandar bin Sultan alias Bandar Bush), das Gangsterduo François Hollande und Laurent Fabius, und die Doppelzüngigkeit von John Kerry und seiner Herrn im Weißen Haus und im Kongress sein.

Diese gespaltene Zunge der USA, zutreffender Fransenzunge, läuft bei den internationalen Gesprächen über das iranische Atomprogramm und die erreichte Übereinkunft in Genf zur Höchstform auf. Dass die USA es mit ihren Drohungen im Interesse und für die Interessen Israels und ihre Außenregierung AIPAC, stets ernst meinen, beweist der zionistisch durchdrungene US-Senat (israelisch „occupied territory“), dem nur noch acht Stimmen fehlen, bis er alle Verhandlungen mit Iran torpedieren kann und weitere Sanktionen verhängen lässt.

John McCain war einer der Ersten, die in die Ukraine reisten, um die vom Westen unterstützten Regierungsgegner zu ermutigen und anzustacheln, gegen die demokratisch gewählte Regierung zu putschen. Auch Deutschlands unsäglicher Außenminister Westerwelle flog vor den Wahlen zur Anstachelung der Putschisten nach Kiew. Weißrussland ist der nächste Kandidat. Und Russland wird als das Dessert bis zum Schluss aufgehoben. Russland, mit seinen unermesslichen Bodenschätzen, ist das eigentliche Ziel des unersättlichen US-Imperiums. All die Scharmützel mit Syrien, Libanon, Irak und Iran, aber auch mit der Ukraine und sicherlich bald Belarus, sind nur die Vorstufen, um Russland einzukreisen und es letztendlich zu besiegen. Doch die Mörder der Indianer haben ja auch nicht gedacht, dass andere Menschen noch schlauer und intelligenter sind als sie und das Spiel längst durchschaut haben könnten. Diese bauen vor und werden den Amerikanern eine Lektion lehren, die sie nie wieder vergessen werden. (PK)


Erschienen: Online-Flyer Nr. 445  vom 12.02.2014