Donnerstag, 20. April 2017

Tagung "Nahost im Spannungsdreieck"

Die Evagelische Akademie Tutzing war, während der Zeit von Dr. Greiner, als Leiter der Akademie, mit dem ich mich gut verstanden habe, bekannt für Meinungsvielfalt und -freiheit. Das zeichnete sie stets aus und so habe ich sie immer gekannt. Für mich, und meistens mit Familie angereist, wurde immer im Schloß für Unterkunft reserviert. Einer der Mitarbeiter damals, Dr. Jochen Wagner, war sehr zionistisch angehaucht und israellastig. Öfter gab mit ihm ein Eklat, jedoch wurde er von Dr. Greiner im Zaun gehalten. Meinungsfreiheit hatte stets dort Vorrang, obwohl viele Zionisten an Tagungen teilgenommen hatten. Beim Verlauf der Tagungen über den Nahost-Konflikt tendierten die Teilnehmer für die Anliegen der Palästinenser, da sie, ob Palästinenser oder Deutsche, die referierten oder zu Wort kamen, hatten stets die besseren Argumente. Sie argumentierten immer mit dem Völkerrecht, Menschenrechte, Genfer Konvention, Resolutionen der Staatengemeinschaft u.a.m. wogegen die zionistische Seite und ihre Sayanim mit Scheinargumenten leer da standen. 

Es scheint, dass sich in der Akademie inzwischen eine Umwandlung vollzogen zu haben, deshalb schrieb ich untenstehende Mail an den gegenwärtigen Leiter, Herr Hahn, der, eine genehmigte Tagung wieder stornierte!!!

  • Von: Izzeddin Musa
  • An: hahn@ev-akademie-tutzing.de
  •                                                                                                                       19.04.2017 um 17:20 Uhr 
    Sehr geehrter Herr Hahn,
    seit Anfang der neunziger Jahre, als Dr. Friedemann Greiner die Evangelische Akademie Tutzing leitete, war ich dort eine Art Dauergast, wenn es um Themen des Nahen Ostens ging. Es fand stets eine offene Diskussion und Dialog statt. Die freie Meinungsäußerung hatte dort absolute Priorität, auch wenn des öfteren heftige Diskussionen stattgefunden haben. Die Evangelische Akademie in Tutzing war das Mekka für Intellektuelle und angesehene Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und anderen Sparten.

    Durch einen Schwerstunfall im Jan. 2008 bin ich nun verhindert, an Tagungen dort teilzunehmen. Inzwischen ist Dr. Greiner in den verdienten Ruhestand gegangen und Sie folgten ihm als Leiter. Nun höre ich, dass Sie, dem Druck der Israellobby nachgegeben haben und, eine bereits geplante Tagung über die Nahost-Problematik, wieder storniert haben.
    Dieses Vorgehen schockierend betrachte ich als eine massive Schädigung für den Ruf und die Meinungsfreiheit, die Ihre Akademie stets hochgehalten und praktiziert hat. Der freie Dialog zur Verständigung bringt die Menschen einander näher und wirkt Friedensfördernd. Sie dürfen solche Tagungen nicht zum Schweigen bringen. Bitte bewahren Sie das Erbe der Akademie zur freien Meinungsäußerung und zerstören Sie sie nicht. Das wäre durch nichts zu entschuldigen.

    Ich hoffe, Sie handeln in diesem Sinne, wofür ich Ihnen bereits heute danke, wenn Sie den Druck von Außen, der Rufschädigend wirkt, widerstehen werden.

    Mit freundlichen Grüßen
     
    Dr. Izzeddin Musa
    Anschrift u. Kontaktdaten

    Kommentar und Zuspruch eines Freundes:

    Lieber Izzedin,

    Dein Brief an Herrn Hahn ist exzellent! Denn Du öffnest ihm die von ihm vorher offensichtlich bereits zugeschlagene Hintertür.... Inch'a Allah!

    Liebe Grüße

    Günter


    Ich möchte hier den Brief von Prof. Moshe Zuckermann, der als Referierender eingelanden war, wiedergeben:


    Prof. Dr. Moshe Zimmermann, Koebner Chair, emeritus
                                                                                                                   
    19. April 2017

    Herrn
    Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm
    Herrn
    Akademiedirektor Udo Hahn

    Sehr geehrter Herr Landesbischof Bedford-Strohm, sehr geehrter Herr Hahn,

    für den 12. bis 14. Mai 2017 hatte die Evangelische Akademie Tutzing in Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie München und der Petra Kelly-Stiftung ein Symposium zum Thema "Nahostpolitik im Spannungsdreieck. Israelisch-palästinensische Friedensgruppen als Lernorte für deutsche Politik?" geplant. Zu dieser Tagung wurden wir, friedensbewegte Israelis und Palästinenser, wie auch deutsche Politiker, Journalisten und Intellektuelle von den Veranstaltern eingeladen.

    Am 12. April erreichte uns die Mitteilung von Frau Dr.  Ulrike Haerendel aus Tutzing, dass nach schwierigen Diskussionen und heftiger Kritik Herr Direktor Hahn das Tagungsprojekt verschoben hat. Auf der Website der Evangelischen Akademie Tutzing wurde dann erklärt, dass es „nicht gelungen ist, alle für das Thema maßgeblichen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in angemessener Zahl zu gewinnen.“ Das Programm stand jedoch bereits im Februar d.J. fest.

    Wir fragen uns, von wem die Kritik gekommen ist, und vor allem, warum diese späte Kritik zur Stornierung der Tagung führen konnte. Es ist anzunehmen, dass es sich hier um einen weiteren Versuch handelt, die kritischen Stimmen aus dem Nahen Osten auch in Deutschland zum Schweigen zu bringen.

    Wir, die zur Tagung eingeladenen Intellektuellen aus Palästina und Israel, sind davon überzeugt, dass die Zukunft unserer Völker auf der Hoffnung beruht, über den Dialog zur Verständigung zu kommen, und dass wir auf Zusammenarbeit angewiesen sind . Wir sind nicht alle derselben politischen Meinung, wissen aber, dass der Weg zur Lösung des Nahostproblems nur über offene Diskussionen führen kann. Der Zustand der Besatzung und der seit einem halben Jahrhundert existierende Status quo führen ins Desaster. Eine solche Tagung der intensiven Begegnung hätte eine seltene Gelegenheit zur Diskussion geboten. Bekanntlich ist das in Israel oder in Palästina wegen der politischen Umstände unmöglich.

    Die Begründung für die Absage der Tagung lässt vermuten, dass sich unsere deutschen Gastgeber an die Haltung der offiziellen israelischen Politik angepasst haben, die die Befürworter des Friedens für illegitim hält. Das betrübt und schockiert uns. Statt von Europa aus die Friedensbemühungen zu unterstützen, wird hier gegenüber den Hardlinern nachgegeben. Wir betrachten das nicht als einen Beitrag zum Frieden, sondern vielmehr als eine Fortsetzung der Konfliktlogik, die schon seit Jahrzehnten zu keinem Ergebnis führt.

    Dass eine deutsche evangelische Akademie in einem Land, dessen Verfassung die Meinungsfreiheit fest verankert hat, daran teilnimmt, die Meinungsfreiheit von Friedensbewegten aus dem Nahen Osten zu verletzen, bestürzt uns. Die israelische Besatzungspolitik zu kritisieren und das palästinensische Recht auf nationale Selbstbestimmung zu befürworten, ist nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen und somit durch die Meinungsfreiheit geschützt.

    Die späte und plötzliche Stornierung der Tagung kann also aus sachlichen Gründen nicht gerechtfertigt werden. Wir bringen hiermit unsere Bestürzung zum Ausdruck und werden uns darum bemühen, die Diskussion um diese Entscheidung in die deutsche Öffentlichkeit hineinzutragen.  

    Mit freundlichen Grüßen


    gez. Moshe Zimmerman


    Diesen Brief, der ihnen in Englisch vorgelegen hat, unterzeichnen auch:

    Salim Altori, israelisch-beduinischer Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsberater, Rahat
    Bassam Aramin, palästinensischer Sprecher des „Parents Circle – Families Forum“, Ramallah
    Ali Abu Awwad, palästinensischer Aktivist und Pazifist, Mitbegründer der „Roots“, Beit Ummar
    Avraham Burg, Israelischer Autor und Politiker (1999 – 2003 Sprecher der Knesset), Nataf
    Robi Damelin, israelische Sprecherin des „Parents Circle – Families Forum“, Ramat Efal
    Mohammad Darawshe, Friedens- und Konfliktforscher, Director of Planning, Equality and Shared Society in Givat Haviva
    Lizzie Doron, Schriftstellerin, Tel Aviv, Israel
    Shaul Judelman, israelischer Siedler, Rabbiner, Lehrer und Friedensaktivist, Tekoa
    Sulaiman Khatib, palästinensischer Mitbegründer von „Combatants for Peace“, Ramallah
    Oren Yiftachel, Professor für politische Geographie, Stadtplanung und Politikwissenschaft an der Ben-Gurion-Universität des Negev, Beersheva
    Yehudit Yinhar, israelische Künstlerin und Berliner Repräsentantin von Combatants for Peace, Berlin
    Ziad Abu Zayyad, Rechtsanwalt, ehem. Mitglied der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mitherausgeber des “Palestine-Israel Journal”, Al-Eizariya


    Ich habe von Herrn Hahn folgende Antwort 03.05.2017 bekommen: 

    Sehr geehrter Herr Dr. Musa,

    vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich bitte um Nachsicht, dass ich mich erst heute bei Ihnen melde. Dies gleich vorweg: Ich verstehe Ihre Enttäuschung, dass eine Tagung nicht stattfindet, die bei Ihnen so große Erwartungen geweckt hat.

    Erlauben Sie mir bitte, dass ich zunächst wiederhole, was ich zum Thema bereits an anderer Stelle ausführte:

    „Die Evangelische Akademie Tutzing bietet einen Raum für den unvoreingenommenen Diskurs. Ihre Aufgabe ist es, die Suche nach Lösungen von Themen und Konflikten zu fördern. In Wahrnehmung dieses Auftrags hat sich die Akademie in ihrer 70-jährigen Geschichte zu einem geschätzten Ort entwickelt, von dem zahlreiche Impulse ausgegangen sind. Um Verständigung zu fördern, plante die Akademie – zusammen mit Kooperationspartnern – vom 12. bis 14. Mai die Tagung „Nahost im Spannungsdreieck. Israelisch-palästinensische Friedensgruppen als Lernorte für die deutsche Politik?“ durchzuführen. Wir haben uns jetzt entschieden, diese Tagung zu verschieben, da es uns nicht gelungen ist, alle für das Thema maßgeblichen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in angemessener Zahl zu gewinnen. Wir werden das Thema zu gegebener Zeit wieder aufgreifen.“

    Tatsächlich kommt es immer mal wieder vor, dass wir Tagungen verschieben. Bei achtzig, neunzig Veranstaltungen pro Jahr aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien, Theologie, Philosophie usw. ist das beinahe unvermeidlich. Die Qualitätssicherung unserer Arbeit ist hier unser Leitmotiv. Dabei kann es auch dazu kommen, dass wir – wie im konkreten Fall – am Ende zu einer anderen Auffassung kommen, als unsere Kooperationspartner. Die daraus entstehenden Fragen diskutieren wir auch in jedem anderen Fall intern. Und so bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich auf die Fragen, die Sie mir stellen, hier nicht näher eingehen möchte.

    Generell wünsche ich mir in der aktuellen Debatte einen gemäßigteren Ton. Die Enttäuschung verstehe ich, aber es gibt keinen Grund, unser Haus neuerdings als Ort der Unfreiheit zu brandmarken. Wer unsere vielfältigen Veranstaltungsangebote kennt, weiß, was wir bieten. Aus dem Scheitern eines Vorhabens derartige Schlüsse zu ziehen, halte ich nicht nur für unangemessen – ich weise sie auch entschieden zurück.

    Vielmehr halte ich es für zwingend, dass wir uns gemeinsam um Verständigung bemühen. Wie ich aus dem aktuellen Anlass lerne, ist genau dies besonders schwer. Dass es uns nicht gelungen ist, die Vermittlerrolle so auszuüben, dass sich alle eingeladen und wertgeschätzt fühlen, schmerzt mich persönlich sehr. Zugleich hoffe ich, dass mit gemeinsamen Bemühungen wahr wird, was der Volksmund so reimt: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

    Mit freundlichen Grüßen
    Udo Hahn


    Udo HahnAkademiedirektor


    Am 05.05.2017 habe ich erwidert:


    Sehr geehrter Herr Hahn,

    vielen Dank für Ihre Antwort.

    Dass Sie die Tagung mit der Begründung, „es sei nicht gelungen, alle für das Thema maßgeblichen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in angemessener Zahl zu gewinnen", verschoben haben, wie sie schreiben, ist schwer nachvollziehbar. Denn die geladenen Referentinnen und Referenten sind alle ausnahmslos auf internationalem Terrain namhaft und mit makellosem Leumund, darunter  die Professoren Zuckermann und Zimmermann, Ziad Abu Zayyad, Avraham Burg, Lizzie Doron, Sulaiman Khatib, Bassam Aramin, Robi Damelin; Yehudit Yinhar, Salim Altori, Prof. Oren Yiftachel u.v.a.m. So eine hochrangige  Zusammenstellung werden Sie m. E. nicht mehr hinbekommen.

    Die Vermutung liegt nahe, dass Druck von außen die Ursache ist, so dass sich die deutschen Gastgeber soweit an die Haltung der offiziellen israelischen Politik angepasst haben.

    Ihre Beschwichtigung: „Wir werden das Thema zu gegebener Zeit wieder aufgreifen“, lässt erahnen, dass die Verschiebung auf den Sankt Nimmerleinstag gelandet ist. Denn, in diesem Jahr, soweit ich erfahren konnte, gibt es keine Termine mehr.

    Mit dieser Haltung hat die hoch gehaltene Meinungsfreiheit von der Akademie   großen Schaden erlitten.

    Wenn Sie schreiben: „Generell wünsche ich mir in der aktuellen Debatte einen gemäßigteren Ton. Die Enttäuschung verstehe ich, aber es gibt keinen Grund, unser Haus neuerdings als Ort der Unfreiheit zu brandmarken. Wer unsere vielfältigen Veranstaltungsangebote kennt, weiß, was wir bieten. Aus dem Scheitern eines Vorhabens derartige Schlüsse zu ziehen, halte ich nicht nur für unangemessen – ich weise sie auch entschieden zurück“, diesen verallgemeinerten Vorwurf lasse ich nicht auf mir sitzen und weise ihn entschieden zurück. Ich habe den Eindruck, Sie haben mein Schreiben nicht richtig gelesen. Ich erlaube mir zu empfehlen, meine Zeilen noch einmal genau zu lesen. Aber wenn Sie ein Standardschreiben mit diesem Satz verfasst haben, den Sie an jeden Protestierer schicken, kann ich dieses Vorgehen, mit Verlaub, nur als Armutszeugnis betrachten. Ich habe versucht, eine Tür offen zu lassen, aber Sie haben sie ohne Bedenken zugeschlagen.

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf Eklats während mancher Tagungen hinweisen. Dr. Jochen Wagner war auch zu Zeiten Dr. Greiners ein Mitarbeiter der Akademie. Wie es den Teilnehmern erschien, war er der israelischen Besatzungspolitik bestens angepasst. Den Ruf von zionistischen Tagungsteilnehmern folgend, kontrollierte er ausgelegte Informationen und Bücher auf ihren israelkritischen Inhalt und sorgte damit für Eklats und Kontroversen. Der Leiter der Akademie Dr. Greiner hielte ihn stets im Rahmen und ließ souverän die Meinungsfreiheit für alle gleichermaßen gelten. Dr. Wagner ist immer noch ein Mitarbeiter der Ev. Akademie.

    Ich wünsche der Akademie ein Zurück zu alten Zeiten. 

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Izzeddin Musa


    Hier ein Link in gleicher Sache:
      
     

    Mittwoch, 12. April 2017

    Auch Donald Trump ist nur eine Marionette und Befehlsempfänger



    Seit dem Rausschmiss des Beraters für Nationale Sicherheit, General Michael T. Flynn, war klar, wer das Sagen in Washington hat. Das dokumentiert das Ausmaß des Einflusses der politisch-militärischen Elite auf den Präsidenten und liefert gleichzeitig den Beweis dafür, dass dieselbe nicht auf  Verständigung mit Russland programmiert ist. Beim Namen genannt, sind das die Falken und Eiferer Generäle im Pentagon, der "Zionist Occupied"-Kongress und die CIA. Die „Drei“ Mafia-Musketiere können es immer noch nicht verdauen, dass Barack Hussein Obama sich aus der Nahostregion rausgehalten und das Zepter in Syrien an Russland abgegeben hatte. 

    Das US-Imperium beharrt darauf, die Welt zu beherrschen und zu führen. Aber, eine Macht, die die Führung und die Herrschaft der Welt beanspruchen will, muss gerecht sein und absolut konform mit dem Völkerrecht handeln. Das Imperium muss auch alle Staaten und Länder, groß oder klein, stark oder schwach, reich oder arm, auf gleicher Augenhöhe begegnen. Das US-Imperium ist das Allerletzte, dass diesen Anspruch erheben darf. Es befindet sich mindestens seit 1990 im völkerrechtswidrigen Kriegseinsatz gegen Gott und die Welt. Frühere Kriegseinsätze werden hier zunächst vernachlässigt. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben nie Freunde, wollen auch keine. Sie sind Pragmatiker und nur den eigenen Vorteil erpicht. Das kann nicht auf Dauer funktionieren, und der Schuss geht nach hinten los.

    Russland hätte, wenn es wollte, das Recht auf die Führung erheben können. Denn es hat bei allen seinen Handlungen und Tun das Völkerrecht stets vor Augen und versuchte, nicht den anderen Partner zu übervorteilen. Dank der Besonnenheit seines Präsidenten Wladimir Putin handelt man dort nach der Devise: Nehmen und Geben und keiner soll übervorteilt werden. Nur so können Frieden und Respekt auf Gegenseitigkeit gebildet werden. 

    Auch die Giftgas-Angriffe von Ghuta bei Damaskus im August 2013 bis Khan Scheichun am 4. April 2017 sind unter die Kategorie Fake-News zu stellen. Nämlich, die mächtigen „Drei“ Falken haben Trump verdeutlich, dass Amerika die Region auf keinen Fall verlassen darf. Die Lakaien und Bediensteten, Saudi Arabien und Qatar als Finanziers, angeführt vom osmanischen Lügen-Sultan am Bosporus, wurden angewiesen, die Mörderbanden von Al-Nusra-Front den Befehl zum False-Flag-Chemieangriff zu erteilen. Und so geschah es, wie „Gott will“. Blitzschnell schnappte die Falle zu, wie die Neo-Cons in Washington meinten und der Einsiedler im Trump Tower änderte schnell seine Meinung, anstatt Daesh zu bekämpfen, sollte Assad beseitigt werden. Regime Change stand wieder einmal auf der Tagesordnung. Den Sinneswandel bei Trump haben die berühmten „Drei Musketiere“ bewirkt. Dass sie nichts Gutes im Sinne haben, beweisen die nun wieder aufgenommenen Waffenlieferungen an die Verbrecher- und Mörderbanden.

    Schüsse ins eigene Knie

    Die Regierung in Syrien und ihre Freunde, Russland, Iran und Hisbollah haben es absolut nicht nötig, bei ihren täglichen Siegen und Gebietsgewinnen, die sie gegen den sogenannten islamischen Staat, Al-Nusra-Front und ihresgleichen erringen können, solche Giftgas-Angriffe zu starten. Abgesehen davon, dass man geächtet wird und der Leumund auf internationalem Parkett stark leiden würde, hinzu kommt, dass das menschliche Leid  jeden normalen Menschen tief bewegen würde.

    Man wundert sich nur über das geheuchelte Mitgefühl der Amerikaner für die Giftgas-Opfer. Haben sie etwa die eigen produzierten Millionen-Menschenopfer betrauert, die durch ihre völkerrechtswidrigen Kriege getötet wurden? Man vergesse nicht die uranangereicherten Bomben, die sie über dem Irak abgeworfen haben und die Spätfolgen, worunter man  bis heute und noch in die Zukunft leiden wird. Agent Orange in Vietnam lässt grüßen! Dort haben sie Menschen und Erde verbrannt, vergiftet und vernichtet. Auch die Drohnenmorde von ganzen Hochzeitgesellschaften können nicht vergessen werden. Die Liste grausamer Beispiele amerikanischer völkerrechtwidriger Kriege gegen die Menschlichkeit lässt sich noch endlos fortsetzen. Die unrühmliche Rolle der "Lügenpresse", ob dort oder hier, besteht darin, sich stets auszuschweigen, um die Schandtaten unter dem Teppich zu kehren. 

    Es ist so gut wie sicher, dass der Raketenangriff gegen Syrien bereits vor dem Giftgas-Angriff geplant war. Kaum war er passiert, schlugen die Tomahawk-Raketen in Syrien ein, wohl ohne ein UN-Mandat und bevor irgendeine neutrale Untersuchung stattgefunden hat. Trump wurde bedrängt, gehorchte und wurde auf Linie gebracht. Sein Gerede, er hätte nun seine Meinung nach dem Giftgas-Angriff über Syrien geändert, ist lediglich eine hohle Phrase.

    Die USA wollten mit diesem Schlag viele Botschaften senden. Fangen wir mit dem Fernen Osten an. 1950 bis 1953 haben die USA und UN-Truppen Nordkorea und China angegriffen. Und heute wollten sie dem jungen Staatschef Kim Jong-Un zeigen, sie können es wieder tun. Wie allgemein bekannt, lässt sich der nordkoreanische Diktator sich vom Säbelrassel der Amerikaner nicht beeindrucken, hat den völkerrechtswidrigen Angriff gegen Syrien scharf verurteilt und bereitet sich für mögliche Unüberlegtheiten der Amerikaner vor. Diese Botschaft schlug fehl und kam nicht wie gewünscht an.
    Kim Jong Un trotzt Amerika

    Die  zweite Botschaft galt dem selbstbewussten Staatspräsidenten Chinas Xi Jinping, der sich in Washington auf Staatsbesuch bei Trump befand. Trump wollte ihm mitteilen, wir könnten dasselbe mit euch tun. Aber der Staatspräsident hatte für dieses Message nur ein müdes Lächeln.

    Ein politisches Ziel der USA lag darin, die Verbindung Moskaus zu Teheran durch zu brechen. Das Gegenteil haben sie jedoch erreicht. Moskau und Teheran haben daraufhin ihre Beziehungen noch strategischer gestaltet, rückten noch enger zusammen und haben unmissverständlich erklärt, die Terroristen noch entschlossener zu bekämpfen und zu eliminieren. Auch an die Terror-Paten USA  und die, in ihrem Fahrwasser versteckten Quislinge, England, Frankreich und Deutschland gerichtet, gefolgt vom Befehlsempfänger am Bosporus und die "Kameltreiber" am Golf, an vorderster Front Saudi Arabien, sollte diese Botschaft gehen. Beide haben auch klar, deutlich und eindringlich an die Adresse der Angreifer gerichtet, erklärt: “Jeder weitere Angriff, von welcher Seite auch immer, wird mit aller Härte und Entschiedenheit zurück geschlagen“.

    Mit diesem Angriff wollten die USA ihre Gegenwart dort bestätigt sehen und die Botschaft an Putin vermitteln, ohne uns geht nichts. Wir, die USA, wären zwar zu diplomatischen Verhandlungen bereit, allerdings unter US-Führerschaft, was soviel heißen soll, wir spielen die erste Geige hier and „We make Amerika great again“. Die Antwort aus Moskau konnte nicht deutlicher ausfallen. Russland hat daraufhin jede Kommunikation und Koordination in Syrien mit den USA eingestellt und machte sofort alle Tore ihrer Waffenarsenale für Syrien weit auf. Danach kann keine einzige US-Rakete dort heil ankommen und kein einziger Flugkörper den syrischen Luftraum unbeschadet mehr verlassen.

    Erwähnenswert, im Zusammenhang der UN-Debatte mit dem Chemieangriff, ist der starke Auftritt des neuen russischen UN-Botschafters, insbesondere als er den Briten der Lüge und der Doppelmoral bezichtigte und die Leviten sehr deutlich gelesen hatte. Es kommt noch schöner, als der bolivianische Botschafter in Amerika, mit Wort und Bild  die Irak-Lüge des Colin Powells vorgeführt hat. Was für eine Schande für die USA! Aber sie haben ein dickes Fell, wenn es um den eigenen Vorteil geht.  

    Will und kann Trump und die mafiösen Hintermänner den „Heißen Krieg“ riskieren?  Ich glaube nicht, dafür sind sie zu feige. Allerdings kann der Besuch des US-Außenministers Rex Tillerson am 11. April in Moskau als ein Versuch zur Deeskalation verstanden werden, um die Wogen wieder zu glätten. Er wird versuchen, die Kooperation zur Terrorbekämpfung wieder anzukurbeln und den Dialog zur Findung einer diplomatischen Lösung mit Assad zu suchen. Sicher ist aber auch, dass der US-Griff nach der Führerschaft nur noch ein Wunschtraum bleiben wird. Dafür werden Moskau und Teheran schon sorgen.  

    Wachtberg, 8. April 2017 


    Nachdem der Beitrag am 8.4. auf dem Blog   (FREIE PALÄSTINA-STIMME - IZZEDDIN MUSA) eingestellt wurde, hat sich, nach dem G7-Treffen im italienischen  Lucca, eine 180-Grad-Kehrtwendung beim US-Außenminister Rex Tillerson vollzogen. Die Ereignisse haben sich überschlagen und ein Nachschlag erwies sich als notwendig. 

    Im Abschlusskommuniqué heißt es: Die Außenminister haben sich für ein Ende der Ära Bashar Al-Assad ausgesprochen. Eine politische Lösung in Syrien kann nur ohne Assad geben, hieß es weiter. Mit dieser Botschaft ist Tillerson am 11.4. nach Moskau geflogen. Wenn er glaubt, er könnte damit Russland die Pistole auf die Brust setzen und drohen, irrt er sich  gewaltig und schadet damit den USA. Mit seiner Botschaft ist eine Eskalation mit Russland und seinen Verbündeten vorprogrammiert. Statt aufgetane Gräben, bei der Visite des einstigen "Zweck"-Freundes Tillerson in Moskau, zuzuschütten, wurden sie nun tiefer und breiter. Die Regierungs-Marionetten in Washington sind bereits auf Linie.  

    Dem russischen Präsidenten Putin liegen geheimdienstliche Informationen vor, dass  Militante und Terroristen in verschiedene Regionen Syriens Kampfstoffe einsetzen werden, um die USA zu neuen Angriffen auf die syrischen Regierungstruppen zu provozieren. Davor hat Putin gewarnt. Die Fronten sind verhärtet, die Gefahr wächst und die Situation kann außer Kontrolle geraten. Wenn es knallt, werden wir in Europa die ersten Opfer sein. Haben die Europäer schon daran gedacht? 

    Die G7 wollen mit aller Macht versuchen, die Allianz zwischen Russland-Iran-Syrien und der Hisbollah auseinander zu sprengen. Das nicht erklärte Ziel der „Sieben“ ist, die Sicherheit, Existenz und Hegemonie Israels in der Region zu etablieren und zu festigen. Die Rolle Mahmoud Abbas besteht hier darin, die Reste der Krümel Palästinas an Bibi Netanyahu förmlich zu übergeben. Dafür darf er mit  seiner korrupten Verräterbande in Ramallah bleiben und sich gar „Präsident“ titulieren lassen. Als Bedienstete, Helfer und Helfershelfer bei dieser Schandtat bieten sich die Satelliten Saudi Arabien, Qatar, die VAE, Türkei und der stets bettelnde „Prostituierte“ König Abdallah von Jordanien an. Er bot an, Syrien von der Südflanke her, gemeinsam mit den USA, England und Frankreich und mit den bereits genannten Quislingen aus der Region, anzugreifen, um die Assad-Regierung zu stürzen. Die Chamäleon-Wandelbarkeit des Monarchen hat er sich sicherlich beim türkischen Sultan Erdogan abgeguckt.

    Dass die Araber, nach „Mission accomplished“ dran kommen werden, haben sie nicht gedacht, dass es ihnen danach an den Kragen geht. Das Märchen von den drei Pferden und der Wolf ist bestes Beispiel.

    Die Besserwisser auf dem G7-Gipfel haben sich Folgendes ausgedacht: Wenn die Entente zwischen Russland und seine Verbündeten gesprengt ist, wird Syrien aus den Angeln gehoben. Hisbollah ist dann isoliert und zerfällt als Nebenprodukt. Die westliche Allianz mit Israel, im Fahrwasser die Sklaven aus der arabischen Welt, die den ehemaligen Feind Israel, aber gegenwärtiger Verbündeter, mit dem neuen Feind Iran ausgetauscht haben, wird nun den Iran angreifen und zerschlagen. Israel kann dann der Interessenwahrer für die USA in der Region sein. Danach haben die USA beide Hände frei, ihre Aggression gegen Russland zu richten. Die USA denken, so stünde ihrer Weltherrschaft nichts mehr im Wege. Aber sie haben, wie schon so oft, die Rechnung ohne den Wirt gemacht.


    Montag, 3. April 2017

    Die USA stets auf Kriegskurs

    Genf II - und was nun? 

     Die (Unfriedens-) Konferenz für Syrien in Genf, genannt Genf II, begann damit, dass die, von den UN an Iran gerichtete Einladung, vom US-Butler Ban Ki Moon wieder zurückgezogen wurde. Schließlich begannen am 22. Januar im schweizerischen Montreux eine Lachnummer und ein Schmierentheater der Sonderklasse. Die Teilnehmer: eine Regime-Delegation und als Vertreter der „Opposition“, in sich zerstrittene, aus Fünf-Sterne-Hotelgängern bestehende Kostgänger von Saudi Arabien, Qatar und Türkei. 

    Syriens Außenminister Walid al-Muallim
    Quelle: ria.ru

    Diese total inhomogene Interessenbande, die angeblich das syrische Volk vertreten sollte, hat in Syrien keinerlei Rückhalt. Die eigentliche Macht wird von saudi-arabisch finanzierten Terrorbanden ausgeübt. Mehr als ein Drittel dieser Maßanzugsbanditen kam erst gar nicht mit. Jeder ehemalige Partner versucht nun, seine Interessen auf Kosten seiner ehemaligen Verbündeten zu retten. Die Repräsentativität dieser Delegation der sogenannten "syrischen Opposition” muss in Frage gestellt werden, weil sie nur sich selbst vertritt.
     
    Oppositionelle demokratische Kräfte, die das Land erst gar nicht verlassen haben, die Reformen fordern, aber jede ausländische Einmischung strikt ablehnen, wurden erst gar nicht eingeladen. Die USA und ihre westlichen Lakaien wollen nur mit denen „verhandeln“, die sie selbst als „Opposition“ ausgesucht haben. 
     
    Bei der Eröffnungsrede erteilte der syrische Außenminister Walid al-Muallim seinem amerikanischen Widerpart eine Lektion in Demokratie, als er Folgendes an ihn richtete: “Kein Mensch auf der Welt, Mr. Kerry, kein Mensch auf dieser Welt kann die Legitimität eines Präsidenten, einer Regierung oder unserer Verfassung geben oder entziehen; nur die Syrer selbst sind dazu berechtigt, kein Anderer. Das ist ihr gutes Recht und ihre Pflicht.“ Ob Kerry das nicht verstehen wollte oder konnte, bleibt sein Problem. Aber gesessen hat das allemal. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
     
    S-Außenminister John Kerry
    NRhZ-Archiv
    Die USA spielen in diesem Theater eine verachtenswerte und unehrliche Rolle. Sie geben vor, Frieden stiften zu wollen, aber das ist pure Heuchelei. Für die Lakaien und Befehlsempfänger übernimmt Robert Stephen Ford, ehemaliger US-Botschafter in Syrien, die Rolle eines Stichwort- und Weisungsgebers sowie Moderators für die zusammengeschusterte Opposition. Seine Aufgabe kann man eher so umreißen: Er agitiert und versucht, jede Annäherung zu durchkreuzen und zu torpedieren.  

    Die USA haben eine Alternative zu den Mörder- und Terrorgruppen, eine sogenannte „moderate“ islamische Gruppe, genannt „Islamische Front“, gebildet. Diese Front sollte in Wahrheit nichts anderes sein als eine radikale Ansammlung von salafistisch-wahhabitischen Söldnern, bestehend aus Al-Nusra-Front und Daesh-Gruppe (steht für: Islamstaat für Irak und Syrien) sein. Der US-Kongress hat beschlossen, diese „moderate“ Mördergruppe, die die Aufgabe der Opposition einnehmen sollte, zu unterstützen und mit Waffen zu versorgen. Die USA haben doch nie ernstlich, nicht einmal im Ansatz, an eine diplomatische Lösung, die Frieden in Syrien bringen sollte, gedacht. Was sie stets von friedlich-diplomatischen Lösungen verkünden, sind lediglich Wortklaubereien und Spitzfindigkeiten. Wie soll man das sonst verstehen: jemand will Frieden fördern, gleichzeitig bewaffnet er Mörderbanden und unterstützt sie in jeder Hinsicht. Die USA können das nie wörtlich gemeint haben. Denn es geht ja um Syrien, eine Burg des Widerstands, eben eine Festung, die als Dolch im Herzen Israels gefühlt wird. Folglich haben die USA ja gesagt, aber gemeint haben sie dies nie. Denn sie sind die Beschützer Israels. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Genf II ist eine Farce und ein Deckmantel für USrael-Interessen in der Region, nicht mehr und nicht weniger.
     
    Truppen der „moderaten“ islamischen Front befinden sich bereits in Jordanien und werden von pakistanischen Offizieren militärisch auf Vordermann gebracht. Saudi Arabien hat versprochen, 40.000 bis 50.000 Söldnern zu rekrutieren und zu finanzieren, und die USA sorgen für die Bewaffnung. Vertreter dieser „moderaten“ Fundamentalisten sollten dann in Genf auch mit am Tisch sitzen. Welch ein Hohn! Die Wiederaufnahme von Waffenlieferungen der USA an Terror-Kampfverbände in Syrien kann nur mit Niederträchtigkeit beschrieben werden. Die syrische Regierungsdelegation in Genf hat scharf darauf reagiert. Das sei eine Provokation sondergleichen. Waren es nicht die USA, Russland und die UN die Initiatoren der Friedensgespräche? Schließlich endete Genf II doch ohne ein Ergebnis. Ob die nächste Runde nach etwa zehn Tagen einen Durchbruch bringen wird, ist mehr als fraglich, solange keine demokratischen Oppositionsgruppen aus dem Land an den Verhandlungen teilnehmen dürfen. Denn die gegenwärtige Opposition ist lediglich „His Masters Voice“ von USA, Saudi Arabien, Türkei und den anderen US-Lakaien am Golf.
    Sicher gilt, die USA wollen, anders als ihre Lippenbekenntnisse, das Land weiter in den Ruin treiben. Sie wollen Genf nicht zum Erfolg zu führen, und das Scheitern wollen sie dann der Regierungsdelegation anlasten. Und das alles, nur im Sinne und Interesse Israels.
     
    Glücklicherweise haben sich die Finanziers und Sponsoren des Krieges ideologisch getrennt: Saudi Arabien gegen die Muslimbruderschaft, Türkei und Qatar dafür. Deshalb liefern sich die Mörderbanden einen gnadenlosen „islamischen“ Bruderkrieg. Man kann im Nachhinein behaupten, dass all diese Terror-Gruppen zunächst Al-Qaida-Ableger, das heißt, NATO-Hilfstruppen waren, die sich wegen der Beute überwarfen.
     
    Die Besonnenheit der syrischen Regierungsdelegation lässt darauf hoffen, dass man schon heute die Verlierer von Genf II nennen kann. Es werden Saudi Arabien (inklusive Saud al-Faisal und Bandar bin Sultan alias Bandar Bush), das Gangsterduo François Hollande und Laurent Fabius, und die Doppelzüngigkeit von John Kerry und seiner Herrn im Weißen Haus und im Kongress sein.
     
    Diese gespaltene Zunge der USA, zutreffender Fransenzunge, läuft bei den internationalen Gesprächen über das iranische Atomprogramm und die erreichte Übereinkunft in Genf zur Höchstform auf. Dass die USA es mit ihren Drohungen im Interesse und für die Interessen Israels und ihre Außenregierung AIPAC, stets ernst meinen, beweist der zionistisch durchdrungene US-Senat (israelisch „occupied territory“), dem nur noch acht Stimmen fehlen, bis er alle Verhandlungen mit Iran torpedieren kann und weitere Sanktionen verhängen lässt. 
     
    John McCain war einer der Ersten, die in die Ukraine reisten, um die vom Westen unterstützten Regierungsgegner zu ermutigen und anzustacheln, gegen die demokratisch gewählte Regierung zu putschen. Auch Deutschlands unsäglicher Außenminister Westerwelle flog vor den Wahlen zur Anstachelung der Putschisten nach Kiew. Weißrussland ist der nächste Kandidat. Und Russland wird als das Dessert bis zum Schluss aufgehoben. Russland, mit seinen unermesslichen Bodenschätzen, ist das eigentliche Ziel des unersättlichen US-Imperiums. All die Scharmützel mit Syrien, Libanon, Irak und Iran, aber auch mit der Ukraine und sicherlich bald Belarus, sind nur die Vorstufen, um Russland einzukreisen und es letztendlich zu besiegen. Doch die Mörder der Indianer haben ja auch nicht gedacht, dass andere Menschen noch schlauer und intelligenter sind als sie und das Spiel längst durchschaut haben könnten. Diese bauen vor und werden den Amerikanern eine Lektion lehren, die sie nie wieder vergessen werden. (PK)
     
     
     
     
     

    "Dornenweg eines (Un-)Friedensprozesses!!!" In Madrid war der Anfang... !!!

    Zeittafel:


    30.10.-01.11.1991Erste Nahost-Konferenz in Madrid.
    23.06.1992 Itzhak Rabin gewinnt die Wahl gegen Ithak Shamir und wird Ministerpräsident.
    13.09.1993 Oslo I (Prinzipienerklärung über vorübergehende Selbstverwasltung) wird in Washington, auf dem Rasen vor dem Weißen Haus, unterzeichnet.
    04.05.1994 Gaza-Jericho-Abkommen wird unterzeichnet.
    28.09.1995 Oslo II oder Taba-Abkommen, ein Interimsabkommen über die Westbank und den Gazastreifen, wird unterzeichnet.
    04.11.1995 Jigal Amer, jüdischer Fanatiker, ermordet Rabin. Shimon Peres wird Nachfolger.
    20.01.1996 Nationalrat der Palästinenser und Arafat zum Chef der Autonomiebehörde werden gewählt.
    29.05.1996 Benjamin Netanyahu, Likud-Block, gewinnt die Wahl gegen Shimon Peres und wird neuer Regierungschef in Israel.
    15.01.1997 Hebron-Abkommen über Truppenverlegungen wird unterzeichnet.
    23.10.1998 Arafat und Netanyahu unterzeichnen das Wye River-Memorandum.
    12.12.1998 Große "Vollversammlung" der Palästinenser annulliert Passagen der PLO-Charta bei dem Besuch von Bill Clinton in Gaza.
    17.05.1999 Wahlsieg des Hoffnungsträgers (?) Ehud Barak über Netanyahu macht ihn zum neuen Ministerpräsident Israels.
    04.09.1999 Arafat und Barak unterzeichnen das Sharm el-Sheikh-Protokoll oder Wye II.
    11.07.2000 Beginn der israelisch-palästinensichen Verhandlungen in Camp David.
    25.07.2000 Die Verhandlungen in Camp David sind endgültig gescheitert.
    28.09.2000 Beginn der 2. Palästinensichen Intifada (Al-Aqsa-Intifada) nachdem Sharon, in Absprache mit Barak, mit Polizeischutz Al-Aqsa auf dem Tempelberg demonstrativ betzrat.
    07.10.2000
    Der UN-Sicherheitsrat verurteilt das gewaltsame Vorgehen Israels gegen die Palästinenser.
    14.10.2000 Krisengipfel im ägyptischen Sharm el-Sheikh.
    06.02.2000 Erdrutschartiger Wahlsieg Sharons über Barak. Sharon wird Regierungschef.
    01.04.2001 Sharon lehnt den ägyptisch-jordanischen Friedensplan ab.
    04.05.2001 Mitchell-Report fordert Baustopp für Siedlungen als Voraussetzung für die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen.
    09.06.2001 Plan vom CIA-Chef Tenet für eine Waffenruhe.
    03.01.2002 US-Vermittler Anthony Zinni trifft in Israel ein.
    24.02.2002 Friedensinitiative aus Saudi Arabien.
    11.03.2002 Reiseverbot für Arafat zum Arabergipfel in Beirut.
    12.03.2002 In der UN-Sicherheitsratsresolution 1397-2002 wird von zwei Staaten gesprochen: Israel und Palästina.
    18.03.2002 Einige Tage alter Brief Kofi Annans an Ariel Scharon wird bekannt. Darin warf der UN-Generalsekretär Israel eine "uneingeschränkte konventionelle Kriegführung" gegen die Palästinenser vor. In dem sehr scharf formulierten Brief wird Israel aufgefordert, fundamentale "Grundsätze des internationalen Rechts" zu respektieren.
    30.03.2002 Der Weltsicherheitsrat forderte in New York Israel abermals zum sofortigen Rückzug aus den Autonomiestädten auf. (Resolution 1402 [2002])
    02.04.2002 Die israelische Armee ist am späten Abend in die Stadt Dschenin eingerückt. Mindestens neun Palästinenser wurden an diesem Abend getötet.
    16.04.2002 amnesty international forderte die Untersuchung des Todes von "Hunderten von Palästinensern" im Flüchtlingslager Dschenin.
    18.04.2002 Die britische Regierung forderte Israel auf, eine internationale Untersuchung des israelischen Vorgehens im Flüchtlingslager Dschenin zuzulassen. Ähnliches forderte auch die spanische EU-Ratspräsidentschaft. UN-Generalsekretär Kofi Annan verlangte von Israel den ungehinderten Zugang humanitärer Helfer in Dschenin. Dieser Forderung schloss sich einen Tag später (19. April) Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul an.
    19.04.2002 Im UN-Sicherheitsrat wurde eine Resolution verabschiedet, wonach die Vorfälle in Dschenin aufgeklärt werden sollen.
    24.04.2002 Die UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson gab bekannt: Während der dreiwöchigen Militäroffensive wurden mindestens 217 Palästinenser getötet und 498 verletzt.
    29.04.2002 Die UN-Untersuchungskommission scheint endgültig geplatzt zu sein.
    02.05.2002 die UN-Kommission zur Untersuchung der Vorfälle in Jenin wurde aufgelöst, nachdem Israel sich geweigert hatte, die Kommission einreisen zu lassen.
    14.06.2002 Baubeginn des 110 km langen "Walls" zwischen Israel und den Palästinensern. Später soll das Bauwerk aus Mauern und Schützengräben 350 km lang und mit elektronischen Überwachungsgeräten ausgestattet sein.
    02.07.2002 Die PNA steht vor dem Zusammenbruch. Außer Jericho sind alle größeren Städte der Westbank besetzt.
    08.07.2002 Das israelische Kabinett billigte eine Gesetzesvorlage, nach der Land im Staatsbesitz nur noch Juden zur baulichen Nutzung überlassen werden darf. Nicht-Juden, in erster Linie also Araber, aber auch Christen wären damit offiziell vom Hauserwerb auf staatlichem Land ausgeschlossen. Israel verstößt damit gegen die internationale Konvention gegen rassistische Diskriminierung, die es 1979 ratifiziert hatte.
    22.07.2002 Der geistliche Führer der Hamas, A. Jassin stellte im Gazastreifen ein Ende der Selbstmordattentate in Aussicht, falls Israel seine Truppen zurückziehe sowie Liquidierungen und Häuserzerstörungen unterlasse.
    23.07.2002 Israelische Kampfflugzeuge beschossen ein Wohnhaus in Gaza-Stadt. Dabei starben 15 Palästinenser, unter ihnen acht Kinder. Der Angriff galt einem Hamas-Führer, Salah Schehade, der den militärischen Flügel von Hamas ("Issidin al Kassam") leitete. Israels Premier sprach im Anschluss an die Aktion von einem "der größten Erfolge" der israelischen Armee. Die dänische EU-Präsidentschaft nannte die Militäraktion "völlig inakzeptabel". Außenminister Fischer erklärte, die Bundesregierung sei "entsetzt" über den Angriff. UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte, Israel sei verpflichtet, "alles zu tun, um den Verlust unschuldigen Lebens zu vermeiden". Mit dem Raketenangriff auf das Wohnhaus habe Israel gegen dieses Credo klar verstoßen.
    05.08.2002 Die UNO-Generalversammlung hat ihre Debatte zum Thema "Illegale israelische Aktionen im besetzten Ost-Jerusalem und den übrigen besetzten palästinensischen Gebieten". Konkret wird verlangt, dass sich das israelische Militär zügig aus den palästinensischen Autonomiegebieten zurückzieht, und zwar auf die Stellungen, die die Armee "vor dem September 2000" gehalten hatte: "Der israelische Besatzung muss ein Ende gesetzt werden", heißt es wörtlich. Israel wird auch für die "fehlende Zusammenarbeit Israels" im Zusammenhang mit dem Bericht über die Vorgänge in dem Flüchtlingslager Dschenin kritisiert.
    06.08.2002 Der Oberste Gerichtshof in Israel wies den Einspruch palästinensischer Familien gegen die Zerstörung der Häuser von Attentätern in den Autonomiegebieten ab.
    26.08.2002 Der israel. Generalstabschef Mosche Jaalon fordert einen vollständigen Sieg über die Palästinenser. "Wenn wir uns nicht klar machen, dass wir diesen Krieg gewinnen müssen, dann stehen wir einer Krebsgefahr gegenüber", sagte er wörtlich.
    03.09.2002 Israels Oberstes Gericht hat ein Präzedenzurteil in Sachen Deportationen gefällt. Es erlaubte, zwei Geschwister eines militanten Palästinensers nach Gaza abzuschieben. Am nächsten Tag wurden sie abgeschoben.
    05.09.2002 Die UN-Sonderbeauftragte Catherine Bertini legte einen Bericht vor, wonach die humanitäre Lage in Palästina kurz davor stehe, außer Kontrolle zu geraten. 1,5 Mio. der insgesamt 3,3 Mio. Bewohner können danach ohne fremde Hilfe nicht mehr überleben.
    23.09.2002 UN-Sicherheitsrat tritt zusammen um über die Lage im Nahen Osten zu beraten. In der Debatte erhob UN-Generalsekretär Kofi Annan schwere Vorwürfe gegen Israel. Annan wies darauf hin, dass in den sechs Wochen vor dem 18. und 19. September (Selbstmordattentate) in Israel relative Ruhe herrschte, während die israelische Armee 54 Palästinenser tötete. Er beschuldigte Israel auch gegen das humanitäre Kriegsvölkerrecht zu verstoßen: "Ich appelliere erneut an Israel, mehr Sorge für den Erhalt palästinensischen Lebens zu tragen und sich Strategien und Aktionen zu enthalten, die der Vierten Genfer Konvention zuwider handeln."
    24.09.2002 UN-Sicherheitsrat verabschiedet eine bindende Resolution (1435), in der Israel u.a. zur Beendigung der Belagerung von Arafats Amtssitz und zu Räumung der besetzten Gebiete aufgefordert wird. Die USA enthielten sich der Stimme, da ihrer Meinung nach der palästinensische Terror gegen israelische Zivilbevölkerung in dem Dokument zu kurz komme. Die Resolution ist ein unter Mithilfe der europäischen Staaten Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Irland und Bulgarien zustande gekommenes Kompromisspapier, enthält aber doch eindeutige Aufforderungen an die israelische Seite, ihre Gewaltpolitik zu beenden. Dass die USA auf ihr Vetorecht verzichteten und sich bei der Abstimmung nur der Stimme enthielten, könnte darauf hindeuten, dass sich die USA demnächst vom UN-Sicherheitsrat als eine Art Gegenleistung eine Zustimmung zu einer harten Irak-Resolution erhoffen. Die USA hatten zunächst einen eigenen Entwurf eingebracht, von dem schließlich auch einige Punkte in die nun vorliegende Resolution aufgenommen wurden.
    Die israelische Regierung erklärte, sie werde der UN-Resolution nicht folgen.
    09.10.2002 Eine Delegation des Roten Kreuzes, stellte eine katastrophale humanitäre Situation in den Autonomiegebieten fest. Die Lage sei so schlimm wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
    30.10.2002 Die Likud-Partei brachte einen Gesetzentwurf ins Parlament ein, der die Zusammenarbeit mit dem Haager Kriegsverbrechertribunal weiter einschränkt. Israelis, die Informationen über israelische Menschenrechtsverletzungen in den Palästinensergebieten an das Tribunal weitergeben, sollen künftig mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden können. Nach einem Bericht der Tageszeitung Haaretz vom 30. Oktober soll allen Israelis verboten werden, "jegliche Informationen, sei es in Schriftform, Fotografien, Dokumente, Meinungen oder Berichte" an die Haager Richter weiter zu geben. Der Gesetzentwurf richtet sich vor allem gegen die Friedensorganisation Gusch Schalom (Friedensblock). Diese hat es sich unter der Führung des Journalisten Uri Avneri zum Ziel gesetzt, Menschenrechtsverletzungen in den Palästinensergebieten anzuprangern. Avneri warf der Likud-Partei am Mittwoch vor, die Friedensaktivisten mundtot machen zu wollen. In einer Erklärung Avneris heißt es, die Regierung Sharon mache Israel durch das geplante Gesetz zum "internationalen Pariah (Unberührbaren)".
    04.11.2002 amnesty international hat die israelischen Streitkräfte schwerer Kriegsverbrechen während der Militäroffensive im Westjordanland im Frühjahr 2002 beschuldigt. Es lägen klare Beweise für Folter, Tötungen, mutwillige Häuserzerstörung und die Misshandlung von Gefangenen vor, hieß es in dem Bericht.
    02.12.2002 Das Welternährungsprogramm (WFP) der UNO hat Israel vorgeworfen, ein Lagerhaus voller Lebensmittel für Not leidende Palästinenser in die Luft gesprengt zu haben.
    Bilanz der Intifada: Seit September 2000 starben 1911 Palästinenser infolge bewaffneter Auseinandersetzungen. 21.200 Palästinenser wurden verletzt. Auf israelischer Seite starben im gleichen Zeitraum 687 Menschen. 4.978 Israelis wurden verletzt. (Quelle: FR, 04.12.2002)

    Sonntag, 2. April 2017

    Eine Legende zerbröckelt !?!

    Mythen israelischer Politik: "Lüge statt Wahrheit"

    In Anlehnung an Simcha Flapan: "Die Geburt Israels - Mythos und Wirklichkeit.


    Einleitung
      

    Mit welcher Lügenpropaganda und "Krieg der Worte" der Staat Israel Geschichtsfälschung betreibt, um seine politisch-expansionistischen Ziele zu erreichen, beweisen die neuen israelischen Historiker. Diese fordern: "Die offizielle Geschichtsschreibung Israels muss revidiert und neu geschrieben werden."
     
    Mit seiner Publikation 1988: "Die Geburt Israel" nimmt Simcha Flapan *) eine Vorreiterrolle ein. Hierzu resümiert er: "Ich habe den Versuch, die Propagandastrukturen bloßzulegen, die sich um den israelischen Unabhängigkeitskrieg und seine Folgen ranken, nicht nur aus Liebe zur Genauigkeit und um der Richtigstellung geschichtlicher Tatsachen willen unternommen, sondern auch, weil die Mythen bis heute die Situation in Israel beinflussen. ... Ihre [Arbeiterpartei und Likud-Block] Zusammenarbeit basiert nicht etwa auf einem Konsens über die grundlegenden Probleme, denen Israel gegenübersieht - die Zukunft der besetzten Gebiete und die Fortführung des Friedensprozesses -, sondern auf der Streichung dieser Probleme von der offiziellen politischen Tagesordnung. 

    Eben es spielt keine Rolle, wer in Israel regiert, das Ziel bleibt eins: "Kein Frieden mit den Arabern, bestrebt wird Expansionismus und Hegemonie". 

    Flapan machte eine schmerzhafte Erkenntnis, als seine Erforschungen Chaim Weizmann, der maßgeblich am Zustandekommen der Balfour-Deklaration beteiligt und der erste Staatspräsident Israels war, als "Vater" des Gedankens, "den Palästinensern dürfe kein Anspruch auf nationale Selbständigkeit zugestanden werden", herausbrachten. Weizmann war auch nicht bereit, den Palästinensern, als arabische Einwohner im jüdischen Staat, dieselben nationalen Rechte oder Ziele zuzugestehen. Ein Zustand, an dem bis heute nichts geändert hat, auch wenn Israel nach Außen Gleichberechtigung, für alle seine Bürger, propagiert. 

    Die Abhandlung behandelt Mythen und Lügen israelischer Politik, mit dem Ziel, Hintergründe zu beleuchten, warum Israel von Anfang an, einen "Frieden" mit seinen Nachbarn ablehnend gegenüber steht. Der Beitrag widerspricht auch der These, Israels Kriegführung sei durchgängig von der "Reinheit der Waffen" geprägt gewesen.

    "Dieser Staat, Israel, wurde zum Fixpunkt jüdischen Lebens ... und zu einem mächtigen politischen Faktor im Nahen Osten. Die Palästinenser dagegen wurden zu einem Volk von Flüchtlingen, ihrer Heimat und jeder realistischen Hoffnung auf nationale Selbstbestimmung beraubt, wehrlos der Unterdrückung und Diskriminierung durch Juden ... ausgeliefert" ... so beschreibt Flapan die Situation der Palästinenser.

    Daran hat sich für die Palästinenser, bis heute, nichts geändert. Auch nicht nach dem Oslo-Abkommen im Jahre 1993. Im Gegenteil. Die Lage der Palästinenser hat sich zusehends verschlimmert, so das inzwischen von einer "humanitären Katastrophe" gesprochen werden kann. 

    Flapan, entlarvt und widerlegt die Vernebelung und Lügen israelischer Politik. Man kann ihn somit getrost als Vater der "Neuen Historiker" in Israel betrachten. Das Buch enthält genug Zündstoff, dass das ganze Lügen-Kartenhaus israelischer Mythen und Legenden in sich zusammenbricht.

    Flapan wurde später von zahlreichen, jüdischen "Neue Historiker" (wie Ilan Pappe, Tom Segev, Mosche Zimmermann, und andere Intellektuelle und Publizisten wie Noam Chomsky, Israel Shahak, Norman Finkelstein, Tanya Reinhart, u.v.a.m.) bestätigt. Einige der neuen Historiker schränkten ein, das Buch deckt nicht genug Wahrheit auf. Ich bin der Meinung, dass die Veröffentlichung Flapans einen großartigen Beitrag zur Wahrheitsfindung geleistet und den Weg für den spätere Verfasser geebnet hat. 

    Zum Verfasser selbst: Simcha Flapan wurde 1911 in Polen geboren und emigrierte 1930 nach Palästina. Von 1954 bis 1981 war er Sekretär der Mapam-Partei und Leiter deren Referats für Arabische Angelegenheiten. Er war Gründer und Chefredakteur der Monatsschrift "New Outlook"; er hat das Jewish Arab Institute und das Israeli Peace Research Institute gegründet; er hat am Center for International Affairs an der Harvard University und am dortigen Center for Middle East Studies gearbeitet und war außerordentliches Mitglied am Royal Institute for International Affairs in London. Flapan starb 1987 in Tel Aviv. 

    Die deutsche Fassung seines Buches (Aus dem Amerikanischen von Karl Heinz Siber - The birth of Israel) erschien bei Knesebeck & Schuler, 1988, ISBN 3-926901-09-8.
     
    Seine Publikation fußt auf freigegebenem Material (zahlreiche Dokumente unterlegen noch der Geheimhaltung) und behandelt die Zeitspanne zwischen 1948 und 1952. Er fasst die Lügen in sieben Mythen:

    Erster Mythos:

    Das Einverständnis der zionistischen Bewegung mit der UN-Teilungsplan vom 29. November 1947 stellte einen entscheidenden Kompromiss dar, mit dem die palästinensischen Juden ihre Vorstellung von einem sich über ganz Palästina erstreckenden jüdischen Staat aufgaben und den Anspruch der Palästinenser auf einen eigenen Staat anerkannten. Israel war zu diesem Opfer bereit, weil es die Voraussetzung dafür war, dass die Resolution in friedlicher Zusammenarbeit mit den Palästinensern verwirklicht werden konnte.

    "Jedes Schulkind weiß, dass es in der Geschichte so etwas wie einen endgültigen Zustand nicht gibt - nicht in bezug auf Regierungen, nicht in bezug Grenzen und nicht in bezug auf internationale Abkommen. In der Geschichte ist, wie in der Natur, alles unablässig im Fluß und im Wandel begriffen".

    David Ben Gurion in seinen Kriegstagebüchern, 3. Dez. 1947.

    Wie meine Nachforschungen ergeben haben, war dies in Wirklichkeit nur ein taktisches Zugeständnis im Rahmen einer unveränderten Gesamtstrategie. Diese Strategie zielte darauf ab, zunächst einmal die Schaffung eines selbständigen Staates der arabischen Palästinenser zu hintertreiben (Anm. d. Red.: Es hat sich bis heute - 2003 - nichts daran geändert.). ... Des weiteren zielte diese Strategie auf die Ausweitung des von der UNO für den jüdischen Staat ausgewiesenen Territoriums. Das scheinbare "Ja" Israels zur UN-Teilungsresolution (Karte 5) blieb lange die wirksamste Waffe der israelischen Propaganda, auch noch als man längst begonnen hatte, gegen einen Paragraphen nach dem anderen zu verstoßen. (Anm. d. Red.: Israel hat bisher nie eine UN-Resolution erfüllt, obwohl es durch eine solche geschaffen wurde, gegen sie es ständig verstößt.). Noch heute, da Israel die West Bank, den Gazastreifen, die Golanhöhen und dem Südlibanon kontrolliert, klammern die Israelis sich an diesen in ihrem nationalen Selbstverständnis und ihren Schulbüchern gleichermaßen fest verankerten Mythos. Dabei hatte im Lauf der gesamten hundertjährigen Geschichte der zionistischen Bewegung und des Jischuw (der jüdischen Gemeinschaft in Palästina) hat die grosse Mehrheit der Zionisten immer einen homogenen jüdischen Staat im gesamten (und darüber hinaus) oder zumindest im größeren Teil von Palästina (nur vor erst) vor Augen gehabt.

    Um die Geschichte der Teilung Palästinas kurz zu resümieren: 1917 verkündete Großbritannien die  sogenannte "Balfour-Deklaration", die die zionistische Bewegung alsbald zu ihrer "Magna Charta" erkor. Als die World Zionist Organisation (WZO) zwei Jahre später der
    Karte 1
    "Pariser Friedenskonferenz" eine Karte der geplanten "Heimstätte" vorlegte, zeigte sich, dass deren Territorium nicht nur ganz Palästina einschloss, sondern ein Gebiet vorsah, das sogar über das Staatsgebiet des heutigen "Grossisrael" (Israel bis 1967 - der eroberten Gebiete Westjordanland, Gazastreifen und die Golanhöhen) hinausging (Karte 1).


    Der Unterschied zwischen den beiden Visionen, bestand darin, dass die arabische immerhin auf der Tatsache beruhte, dass in dem Territorium zehn Millionen Araber lebten, die durch eine gemeinsame Tradition, Sprache, Kultur, wirtschaftliche Beziehungen, soziale Bindungen und eine reiche Geschichte eindrucksvoller Leistungen verbunden waren. Die zionistische Vision hingegen beruhte auf dem "Wunsch", ein ähnliches Faktum zu schaffen: Juden aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Sprachen, unterschiedlichem historischem, kulturellem, wirtschaftlichem und sozialem Hintergrund lediglich auf der Grundlage einer gemeinsamen Religion, einer gemeinsamen Erinnerung an eine zweitausend Jahre zuvor verlorengegangene nationale Souveränität und einer gemeinsamen Erfahrung des Leidens unter antisemitischer (Anm. d. Red.: richtiger: antijüdischer) Verfolgungen und Diskriminierungen zu neuen Nation zusammen zu schweissen.

    Der Anführer des extrem revisionistischen Zweigs der zionistischen Bewegung, Wladimir (Zeev) Jabotinsky, der einen jüdischen Staat zu beiden Seiten des Jordan anstrebte (vgl. Karte 1), fügte sich dem britischen Diktat, dass Transjordanien nicht in den Geltungsbereich der Balfour-Deklaration falle.

    David Ben Gurion erklärte auf einer Versammlung der Histadrut (Gewerkschaft): "Deshalb haben wir in unserer Forderung nicht von einem jüdischen Staat in Palästina gesprochen, sondern von Palästina als einem jüdischen Staat". 1937, zehn Jahre vor der Teilung Palästinas, hat er klargestellt: "Das Ja zur Teilung verpflichtet uns nicht zum Verzicht auf Transjordanien. Man kann von niemandem verlangen, dass er auf seine Vision verzichtet. Wir werden einen Staat in den heute festgelegten Grenzen akzeptieren - aber die Grenzen der zionistischen Vision sind Sache des jüdischen Volkes, und kein äußerer Faktor wird sie beschränken können". 1949 lieferte David Ben Gurion den Beweis dafür, dass seine Worte nicht Schall und Rauch waren. Die Juden vergrößerten die ihnen, durch die Teilung zugesprochenen 52% des Landes (Karte 2), auf 78% (Karte 3). 


    Karte 2


    Karte 3




















    ... Ben Gurion sah jedoch, wie wir festgestellt haben, in der Teilung immer nur den ersten Schritt auf dem Weg zu einem jüdischen Staat in Ganz-Palästina, einschließlich Transjordanien, der Golanhöhen und des Südlibanon.
    ...
    Menachem Begin, der Führer der Untegrund-Irgun (Anm. d. Red. Er befehligte und leitete den Angriff auf Deir Yassin, wobei 254 Frauen, darunter mehrere Schwangere, Kinder und alte Männer massakriert wurden.) erklärte rundheraus: "Die Zweiteilung unseres Heimatlandes ist ungesetzlich. Sie wird niemals anerkannt werden." 1982 rechtfertigte Begin den israelischen Einmarch in den Libanonmit dem Argument von der "historischen Kontinuität" - und bezog sich dabei auf Ben Gurion. Auch Israel Shahak **) beleuchtet diesen "Aspekt" durch eine herrschende religiösjüdische Mythologie.

    Wir machen einen Sprung in die Gegenwart, das heißt, in die Regierungszeit Scharon's, und stellen fest, es handelt sich hier um eine Fortsetzung. Ähnlich der kritische Kommentator von Ha'aretz, Meron Benvenesti, wenn er den israelisch-palästinensischen Konflikt im israelischen Diskurs als "die offen gebliebene Frage des Krieges von 1948" betrachtet *).

    Sharon formulierte es im April 2001 deutlicher: "Der Unabhängigkeitskrieg ist noch nicht zu Ende. Nein. 1948 war nur ein Kapitel. ..."

    Tanya Reinhart **) schreibt hierzu: "Dass diese Parallele gezogen wird, ist furchterregend. Im offiziellen Diskurs gilt ''Selbstverteidigung'' als das, was beiden Hälften der Parallele gemeinsam ist. Aber die spezifische Wortwahl - ''die zweite Hälfte von 1948'' - kann wohl kaum reiner Zufall gewesen sein. Der Schubtext dieser Formulierung besagt, dass die Lösung der Krise vielleicht auch diesmal so ähnlich aussehen sollte wie 1948. Wie bereits erwähnt, hat die israelische Armee 1948 Hunderttausende von Palästinenserinnen und Palästinensern aus ihren Ortschaften vertrieben und den verbliebenen Rest in geschlossene Sperrbezirke gesteckt, die jahrelang unter Militärverwaltung standen. Angesichts dessen drängt sich der Schluss auf, dass die führenden militärischen und politischen Kreise in Israel, die diese Parallele in Umlauf gebracht haben, immer noch glauben, dass die ''zweite Hälfte'' - die Vervollständigung der 1948 begonnenen ethnischen Säuberung - sowohl notwendig als auch möglich ist.


    *): Zitiert bei Tanya Reinhart, "Operation
    Dornenfeld"; S. 87, Atlantik Verlag, 2002,
    ISBN 3-9265529-37-7
    Dieses Buch kann bei uns, zum Preis von
    14,- Euro (Ladenpreis - Preisbindung),
    inklusive Verpackung und Porto, bestellt
    werden.

    **): Israel Shahak: Jüdische Geschichte, Jüdische
    Religion; Lühe-Verlag, 1998,
    ISBN 3-926328-25-8
    Siehe Buchtip in Heft Nr. 2 v. Dez. 02



    Zweiter Mythos
     
    "Die arabischen Palästinenser lehnten eine Teilung Palästinas kategorisch ab und folgten dem Aufruf des Muftis von Jerusalem, dem jüdischen Staat den totalen Krieg zu erklären; dies zwang die Juden, sich auf eine militärische Lösung einzulassen".

    Das war nicht die Wahrheit.

    Zwei Zitate sollten diese Lüge widerlegen: Ben Gurion: "Sie [die Araber, d. Red.] die überwältigende Mehrheit von Ihnen, wollen nicht gegen uns kämpfen.", und Ezra Danin: "Meiner Meinung nach akzeptiert die Mehrheit der palästinensischen Massen die Teilung als fait accompli und glaubt nicht an die Möglichkeit, sie überwinden oder verhindern zu können."

    Der Widerstand der Einheimischen gegen das zionistische Projekt war kein Geheimnis. [Noam Chomsky, 2002]. Die tiefe Ursache lag aber darin begründet, - berichtete die King-Crane-Kommission 1919, entsandt von Präsident Wilson -, dass die Zionisten praktisch die vollständige Enteignung der gegenwärtigen nicht-jüdischen Einwohner Palästinas anstreben (Karte 1), und warnte, dass die Durchsetzung des zionistischen Programms, "eine grobe Verletzung des Prinzips [der Selbstbestimmung] und des Völkerrechts wäre." Diese Warnung wurde von den Großmächten, einschließlich die USA, in den Wind geschlagen. Trotz der "tiefen Sympathie der Kommission für die jüdische Sache" empfahl sie die Begrenzung der jüdischen Einwanderung und riet, vom Ziel der Errichtung eines jüdischen Staates Abstand zu nehmen. Die Empfehlungen blieben ohne Einfluß auf die offizielle Politik und werden in den meisten geschichtlichen Darstellungen nicht einmal erwähnt.

    Auch Nahum Goldmann mahnte, vor allem in seinen letzten Lebensjahren, zu einem gemäßigten Umgang mit den Arabern [auch mit den Deutschen]. Er sprach sich ebenso gegen eine Staatsgründung Israels aus, da er eine friedliche diplomatische Lösung für möglich hielte. Als er Präsident der Jüdischen Weltorganisation (1956-68) ging er zur israelischen Politik auf Distanz und kritisierte nicht nur das im kalten Krieg entstandene Bündnis mit den USA sowie die Verweigerungshaltung gegenüber den Palästinensern nach 1967, sondern auch die Instrumentalisierung der Shoah (Holocaust) zur Rechtfertigung von Greueltaten und Morden.

    Ben Gurion sagte in interner Diskussion, zum Widerstand der Palästinenser gegen das zionistische Projekt, dass "wir bei unserer politischen Argumentation im Ausland den arabischen Widerstand kleinreden", doch müssen "wir unter uns die Wahrheit ins Auge blicken": Politisch nämlich "sind wir die Aggressoren, während sie sich selbst verteidigen ... Das Land gehört ihnen, weil sie es bewohnen, während wir ankommen und uns hier niederlassen, und aus ihrer Perspektive wollen wir ihnen ihr Land wegnehmen, noch bevor wir hier richtig angekommen sind."[Der Aufstand wurde 1938 von den Briten mit beträchtlicher Brutalität niedergeschlagen.]

    Flapan stellt in seinem Buch fest: "Fast alle Arabien-Experten der Jewish Agency, gleich wo sie politisch standen, stimmten darin überein, dass die meisten Palästinenser, ..., an einem Krieg gegen die Juden nicht interessiert waren."

    Diese Aussagen stehen einem, von den Zionisten propagierten, Kriegswillen der Palästinenser entgegen. Das Gegenteil ist eher richtig.

    Die Rolle der Mufti von Jerusalem kann man wie folgt ausdrücken, dass er den Teilungsplan bekämpfte; die Mehrheit der Palästinenser jedoch seinem Aufruf zu einem Krieg gegen Israel nicht folgte, auch wenn sie gegen die Teilung war. Richtig ist, dass vor der Unabhängigkeitserklärung Israels am 14. Mai 1948 viele palästinensische Führer und Gruppen sich bemühten, einen Modus vivendi zu finden. Erst der entschiedene Widerstand Ben Gurions gegen die Schaffung eines palästinensischen Staates machte die Opposition gegen die Politik des Muftis und trieb die Palästinenser auf seine Seite.

    Erkennbar wird, dass es sich bei diesem Mythos um reine Vernebelungstaktik zionistischer Lügenpropaganda handelte, die von Anfang an darauf zielte, einen möglichen Frieden mit den Palästinensern zu verhindern. Israel hat alles dafür eingespannt, das Bild der Araber als die "Bösen" darzustellen. Flapan beschreibt diese Legende, wie Israel sie nach Außen lügnerisch-theatralisch propagiert: "Die Mächte der Finsternis und des Bösen [gemeint die Araber, d. Red.] stürzen sich auf (zahlenmäßig natürlich unterlegenen) Kräfte des Lichts und des Guten." Dieses Bild erwies sich in der Tat geeignet, den Israelis ein hohes Maß an internationaler Unterstützung und Sympathie zuzuführen, und die Einstellung mehrerer israelischer Generationen geprägt.

    Was sich nach der UN-Resolution 181 vom 29. November 1947 vollzog, wurde rückblickend zur Legende vom "Generalangriff der einheimischen Araber" stilisiert.

    Die Resolution wurde von der zionistischen Bewegung (vorläufig) mehrheitlich akzeptiert -allerdings nicht von Menachem Begins Terroristenbande "Irgun Tsvai Leumi", und nicht von der LEHI (Stern-Gruppe), befehligt von Jitzhak Shamir. Die Palästinenser empfanden den UN-Teilungsplan als "einseitige und unerträgliche Zumutung", dass den Juden, die 33 Prozent der Bevölkerung Palästinas stellten, 55 Prozent des Territoriums zugesprochen worden waren, das, 1948-49 durch Arrondierungen, auf 78 Prozent erhöhte. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass Israel und Jordanien 1947/48 ein Geheimabkommen zur Teilung Palästinas geschlossen hatten. Joram Beri bemerkt, dass Ben Gurions "stillschweigendes Einverständnis mit König Abdallah von Transjordanien, das diesem die Besetzung der Gebiete westlich des Jordan ermöglichte ... weder mit dem Kabinett noch mit dem Militärkommando abgesprochen war". ... Es wurde auch behauptet, dass der Eintritt der arabischen Staaten in den Krieg sich gegen die Bestrebungen von König Abdallah richtete. Hierzu bemerkt Simcha Flapan: "Auch er [Abdallah] träumte von einem von den Haschemiten regierten Vereinigten Arabischen Königreich und war somit in den Augen der Zionisten derjenige arabische Führer, der mit ihnen das größte gemeinsame Interesse daran hatte, das Entstehen eines selbständigen arabischen Staates auf dem Boden Palästinas zu verhindern. Kontakte zwischen der zionistischen Führung und Abdallah bestanden sowohl vor als auch nach der Vorlage der UNSCOP-Empfehlungen, doch wurden vorweislich geheimgehalten. ... Am 17. November kam es an der nördlichen Grenze zu einem Treffen zwischen Abdallah und Golda Meir, Ezra Danin und Elijahu Sasson, alle von der Jewish Agency. ... Wie der König Golda Meir versicherte, würde er "den abgeteilten jüdischen Staat nicht angreifen, sehr wohl aber das arabische Palästina annektieren". ... Im April 1948 (kurz vor der Proklamation des Staates Israel) kam es noch einmal zu einer Begegnung zwischen Abdallah und einem Vertreter Israels, und auch dieses mal kam man überein, "dass Abdallah die Kontrolle über das arabische Palästina zufallen würde, falls er die Bemühungen, einen jüdischen Staat aufzubauen, nicht behinderte".

    Walid Khalidi meinte zum Teilungplan: "Die Palästinenser sahen nicht ein, weshalb sie für den Holocaust bezahlen sollten. (...) Sie sahen nicht ein, weshalb es für die Juden nicht zumutbar sein sollte, als Minderheit in einem geeig-neten Palästinenserstaat zu leben, während es für knapp die Hälfte des palästinensischen Volkes - der eingeborenen Mehrheit auf dem Boden ihres Vaterlandes - zumutbar sein sollte , über Nacht zu einer fremdbeherrschten Minderheit zu werden, wie der Teilungsplan es für den neuen jüdischen Staat vorsah".

    Um das zionistische Projekt, "Großisrael", schneller verwirklichen zu können, setzten die Zionisten früh, vor der Proklamation des Staates Israel im Mai 1948, brutale Gewalt gegen zivile Menschen ein. Zum Beispiel befehligte der Oberterrorist Menachim Begin (Irgun und LEHI) am 9.-10. April 1948 ein schreckliches Massaker in Deir Yassin, bei dem 254 wehrlose Menschen, darunter über 100 Frauen und Kinder, abgeschlachtet wurden (s. unter: "Wir erinnern"). Mosche Dayan befehligte am 18. Dezember 1948 ein Massaker an zivile Personen in der Ortschaft Khissas, bei dem zehn Araber, darunter eine Frau und vier Kinder getötet wurden. Die Liste der Massaker gegen wehrlose Menschen läßt sich beliebig, bis in die Gegenwart, weiter fortführen.

    Schon in den Jahren des Ersten Weltkriegs erkannten die Palästinenser jedoch, dass sie mit einem besonderen Problem zu tun hatten: einer unvermeidlichen Konfrontation mit der zionistischen Bewegung, die in Palästina Grund und Boden erwarb und jüdische Siedlungen (z.B. Tel Aviv 1909 nördlich von Jaffa) errichtete. Chaim Weizmann bereiste 1918 Palästina und verbreitete, die "Juden wollen zurück". Weizmann hat aber nicht erwähnt, dass die Größtzahl der Weltjuden Osteuropäischer Abstammung seien, die Anfang des 8. Jahrhunderts zum Judentum konvertierten (In diesem Heft - Abhandlung: "Auf die Spuren von Gog und Magog".). Mit der Besetzung Palästinas durch die Briten endeten vier Jahrhunderte osmanischtürkischer Herr-schaft, und wenig später legitimierten die Briten mit der Balfour-Deklaration (2. November 1917) die Ziele der zionistischen Siedlungspolitik in Palästina. Die Palästinenser durchschauten das Spiel der Briten und der Zionisten, wogegen sie protestierten und sich beim britischen Hochkommissar beschwerten. (...)

    Gegen die britische Palästina-Politik antworteten die Palästinenser mit einem sechsmonatigen Generalstreik, während dessen die britische Regierung die Peel-Kommission ernannte, die die Aufteilung des Landes in einem jüdischen und einem arabischen Staat vorschlug (Karte 2).

    (...) Die neuen sozialen Bewegungen in Palästina sahen sich allerdings mit komplizierten Problemen konfrontiert. Kämpften sie Innern gegen die starre Ordnung der traditionsbehafteten arabischen Gesellschaft an, so mussten sie sich nach Außen sowohl mit der britischen Mandatsherren als auch mit einer auf unbeschränkte Einwanderung, Besiedlung und Staatsgründung eingeschworenen jüdischen Gemeinschaft auseinandersetzen.

    Schon 1943 bildete sich unter den Palästinensern eine oppositionelle politische Kraft - Liga für Nationale Befreiung - als Alternative zum Mufti, um Krieg und Blutvergießen zu verhüten und den Weg zu einer friedlichen Verwirklichung der UN-Teilungsresolution zu ebnen. Unter ihrer breiten Anhängerschaft waren untere Schichten wie Intellektuelle und umfasste einen Querschnitt durch Sippen, Dynastien und Generationen sowie sämtliche Religionen der arabischen Welt. Sie forderte, neben anderem, Rede-, Presse-, Versammlungs-, und Koalitionsfreiheit; einen höheren Lebensstandard für die Bauern und die städtische Unterschicht, Reformen in Arbeitsrecht, im Schul- und Gesundheitswesen sowie mehr rechte für Frauen. Das Aktionsprogramm präsentierte die Liga am 9. September 1947 in einer der Vereinten Nationen unterbreiteten Sonderveröffentlichung. In der programmatischen Aussage der Liga hieß es noch weiter, dass "in einem freien arabischen Vaterland alle Minderheiten friedlich zusammenleben könnten". Ferner lehnte sie antijüdische Boykottaktionen und den Einsatz terroristischer Mittel ab und war die einzige politische Kraft im arabischen Lager, die sich gegen jede Einmischung anderer arabischer Staaten in die Angelegenheiten Palästinas wandte.

    Dieses Programm hätte eine gute Basis für eine friedliche Koexistenz sein können, wenn es die Ziele Ben Gurions und Jabotinskys, die ganz Palästina als jüdischen Staat haben wollten, nicht durchquerte. Im Gegenteil, es wurde israelischerseits stets versucht, durch die Verbreitung von Mythen, jeden Versuch, zu einer friedlichen Koexistenz, zu untergraben. Und die zionistische Führung weigerte sich beharrlich, die Liga als Keimzelle einer neuen, alternativen politischen Führung für das palästinensische Volk anzuerkennen.

    Um diese Ziele zu erreichen, müßten die Briten, die ein Hindernis stellten, Palästina verlassen, und somit verstärkte sich der jüdische Terror gegen sie, bis sie tatsächlich 1947, zermürbt durch den zionistischen Terror, das Palästina-Problem an die Vereinten Nationen vorzeitig abtraten. ... Hinter dem jüdischen Terrorismus stand auch ein ideologisches Credo und eine politische Strategie. Irgun und LEHI [jüdische Untergrund-Terrororganisationen] waren die militärischen Seitenäste von Jabotinskys Revisionistischer Partei, die das Ziel verfolgte, ganz Palästina (und darüber hinaus, Karte 1) für die Juden zu erobern. Die Vergiftung des arabisch-jüdischen Verhältnisses war ein integraler Bestandteil ihrer Politik, und es gelang ihnen in den zwanziger und dreißiger Jahren mit ihren geplanten Provokationen, verdeckten Aktionen und ihren willkürlichen Bombenattentaten tatsächlich, Haß und Spannungen zwischen den beiden Parteien zu schüren.

    Kein Zweifel, die Mehrheit des palästinensischen Volkes war gegen die Teilung ihres Heimatlands und bereit, für die Errichtung eines unabhängigen palästinensisch-arabischen Staates zu kämpfen. Es ist jedoch gleichermaßen klar, dass sie von einem Krieg gegen die Juden nichts wissen wollten und dass sie allmählich einsehen lernten, dass die Teilung unvermeidlich war. Die Beweise hierfür sind so überwältigend, dass sich die Frage stellt, wie der Mythos von einem "Heiligen Krieg" der Palästinenser gegen die Juden überhaupt entstehen und sich so lange halten konnte! Dennoch kann man bis heute, im Jahre 2003, feststellen, dass diese Legende von den arabischen "Mächten der Finsternis und des Bösen ..." immer noch existent ist ( z.B. bei vielen Medien und sog. Institute für strategische Analysen, Regierungs- und Volksvertretern u.v.a.m.). Wie auch immer, man braucht, um diesen Mythos zu zerstören, nur auf die Äußerungen zionistischer Führer aus jener Zeit zurückzugreifen (siehe oben). Die eindeutigste Aussage Ben Gurions findet sich in einer Mitteilung an Sharett vom 14. März 1948: "Es steht jetzt ohne den geringsten Zweifel fest, dass, wenn wir es einzig und allein mit den Palästinensern zu tun hätten, alles in Ordnung wäre. Sie, die überwältigende Mehrheit von ihnen wollen nicht gegen uns kämpfen, und in ihrer Gesamtheit sind sie auch nicht in der Lage, es mit uns aufzunehmen, selbst bei jetzigem Stand unserer Organisation und Ausrüstung."

    Die Palästinenser wollten demnach den Krieg nicht, und versuchten den Gefahren des Krieges durch Vereinbarungen am Ort mit ihren jüdischen Siedlungsnachbarn, vorzubeugen. Hunderte solcher "Nichtangriffspakte" wurden geschlossen. Die Vertragspartner arabische Dörfer oder Städte mit Kibbuzim, oder auch Belegschaften an gemeinsamen Arbeitsstätten usw. Auch das arabische Dorf Deir Yassin (s. oben) hat einen "Nichtangriffspakt" geschlossen.

    Nach diesen Ausführungen und dokumentarischen Zeugnissen ist festzuhalten, dass von Anfang an eine alternative Politik gegenüber den arabischen Palästinensern gegeben waren. Die Chance wurde jedoch von den jüdischen Führern, Zivilisten wie Militärs, bewusst nicht wahrgenommen.

    Das Versäumnis, sich nicht um eine friedliche Verwirklichung des UN-Teilungsplans bemüht zu haben, forderte einen hohen Preis. Zwar wurde der israelische Staat schließlich geboren, aber er war das Kind eines kostspieligen und grausamen Krieges. Die Palästinenser wurden, anstatt ihre nationale Unabhängigkeit zu erringen, zu einem Volk von Flüchtlingen, ihrer Heimat und jeder realistischen Hoffnung auf nationale Selbstbestimmung beraubt, wehrlos der Unterdrückung und Diskriminierung durch Juden ausgeliefert. Folglich verschärfte sich der Konflikt und verwandelte schliesslich den ganzen Nahen Osten in ein Gebiet der Instabilität, der Gewalt und des Krieges. Beide Völker zahlen bis heute, jedes auf seine eigene Weise, den Preis für dieses Versäumnis. Den Kurs der Expansionspolitik setzt Israel bis heute fort. Der Dauerkonflikt im Nahen Osten hält an, und es gibt gegenwärtig keine Anzeichen dafür, dass er friedlich beendet werden wird. Der israelische Professor Martin van Creveld, nachdem er seine Drohungen mit atomaren Waffen - die jede europäische Hauptstadt erreichen können - an die Europäer, insbesondere an die Deutschen richtet: "Israel könnte, für den Holocaust, an Millionen von Deutschen und anderen Europäern Rache nehmen", und an die Palästinenser gewandt: "Alle Palästinenser müssen deportiert werden.", kann jede Friedensinitiative im Keime ersticken. Eine erschreckende Zahl von 44 Prozent der Israelis befürwortet ein solches Horror-Szenario.


    (Lesen Sie mehr von van Crefeld in diesem Heft unter: "Drohung ... Erpressung ...")

    Quellennachweis:
     


    1. Flapan, Simcha: "Die Geburt Israels - Mythos und Wirklichkeit"; München, 1988

    2. Chomsky, Noan: "Offene Wunde Nahost, Hamburg, 2002

    3. Finkelstein, Norman G.: "Die Holocaust-Industrie"; engl. Ausgabe London, 20000

    4. Finkelstein, G.Norman: "Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern"; Hamburg, 2002

    5. Reinhart, Tanya: "Operation Dornenfeld", Bremen, 2002, und diverse Zeitungsartikel und Interviews in Ha'aretz

    6. Shahak, Israel: "Jüdische Geschichte, Jüdische Religion"; Süderbraup, 1998, und andere zahlreiche Veröffentlichungen und Beiträge.
      



    Dritter Mythos:

    "Die Flucht der Palästinenser aus dem Land, sowohl vor als auch nach der israelischen Staatsgründung, setzte ein als Reaktion auf einen Aufruf der arabischen Führung, das Land vorübergehend zu verlassen, um dann mit den siegreichen arabischen Armeen zurückzukehren. Sie traten die Flucht an trotz der Bemühungen der jüdischen Führung, sie zum Bleiben zu veranlassen".

    Wahr ist,
     
    dass die politischen und militärischen Führer Israels auf diese Flucht hin arbeiteten, da ihrer Überzeugung nach die zionistische Besiedlung und die israelische Staatswerdung den "Transfer", das heißt: die "Vertreibung" der arabischen Palästinenser in arabische Nachbarländer erforderlich machten.

    Die Aussagen, auch früherer zionistischer Führer, bestätigen dieses Vorhaben. Israel Zangwill forderte, "die Einheimischen zu verjagen". Sein politischer Schlachtruf: "Ein Land ohne Volk, für ein Volk ohne Land" beweist die Aggressivität, mit der die Zionisten ihre Ziele verfolgten. Dass Palästina menschenleer war, das kann doch kein Mensch behaupten.

    Zitat aus dem Diensttagebuch Jitzhak Rabins [zittiert bei David Shipler, New York Times, 22. Okt. 1979]: "Yigael Allon fragte Ben Gurion, was mit der Zivilbevölkerung geschehen solle. Ben Gurion [alias David Grün, geb. 1886 in Plonsk, damals Russisch-Polen] machte eine Handbewegung, die man nur als "Fortjagen" deuten konnte. (...) Die Bewohner von Lydd gingen nicht freiwillig. Es gab keinen anderen Weg, als Gewalt und Warnschüsse (Anm. d. Red.: auch Massaker und Terror) einzusetzen, um die Bewohner dazu zu bringen, dass sie die etwa 25 Kilometer bis zu der Stelle marschierten, wo sie auf die Arabische Legion trafen".

    Der erzwungene Exodus der Palästinenser setzte am 29. November 1947, dem Tag der UN-Teilungsresolution 181, ein und hielte, forciert durch Terror, Gewalt und Massaker der Zionisten, der einen vorläufigen Höhepunkt erreichte, als israelische Terrororganisationen das Dorf Deir Yassin am 9. April 1948 überfielen, und dabei 254 Frauen, darunter zahlreiche Schwangere, Kinder und Greise regelrecht schlachteten, auch nach der Unterzeichnung der Waffenstillstandsvereinbarungen im Sommer 1949, weiter an. Zirka eine Million arabische Palästinenser wurden vertrieben auch aus Gebieten, die nicht für den jüdischen Staat vorgesehen waren.

    Mitte der Achtziger Jahre freigegebene Dokumente werfen ein neues Licht auf die Thematik. Demzufolge beruht die Massenvertreibung auf einen gezielten Plan in den Köpfen der Zionisten.

    Die Landfläche von 5,8 Prozent in 1947 in jüdischer Hand wuchs, durch den UN-Teilungsplan (181, 29. November 1947) fast auf ein Zehnfaches (56 Prozent), und im Sommer 1949, durch Eroberungen und Einverleibung, auf 78 Prozent. Diese Territorien wurden de facto in Israel eingegliedert. Während und nach Vertreibung der Palästinenser unternahmen die Juden alles Erdenkliche - von der Einebnung ganzer Dörfer (ca. 430, s. Walid Khalidi: "All That Remains - The Palestinian Villages Occupied und Depopulated by Israel in 1948", 1997) bis zum Erlaß einschlägiger Gesetze -, um ihnen eine Rückkehr unmöglich zu machen. Chaim Weizman sprach sicherlich vielen aus dem Herzen, als er die "Vertreibung", um den jüdischen Charakter des neuen Staates nicht in Frage zu stellen, als eine "wundersame Vereinfachung des Problems" bezeichnete. Wie kurzsichtig diese Einschätzung war, hat die Geschichte längst bewiesen. Durch den Exodus der Palästinenser wurde der Konflikt noch schlimmer und komplizierter. Die Vertreibung kann als ein der Haupthindernisse, bei der "Suche nach einer Friedenslösung", betrachtet werden. Und solange wird es in der Region keine Ruhe herrschen, solange die Palästinenser ihre legitimen Rechte nicht erlangt haben.

    Die zionistische Version - die sich in allen offiziellen zionistischen Geschichtswerken und Propagandaschriften sowie in sämtlichen Selbstdarstellungen des Staates Israel findet -, derzufolge die Israelis den Massenexodus nicht zu verantworten, sondern im Gegenteil alles in ihrer Macht Stehende unternommen hatten, um ihm Einhalt zu gebieten, erwies sich als eine glatte Propaganda-Lüge.

    Michael Bar Zohar, der Biograph von Ben Gurion, schreibt dazu: "Die Aufrufe an die Araber, zu bleiben, Goldas [Golda Meir: 2. Ministerpräsident Israels nach Ben Gurion; d. Red.] Mission und andere, ähnliche Gesten entsprangen politischen Erwägungen, waren jedoch nicht Ausdruck seiner [Ben Gurions] wahren Überzeugung. In internen Diskussionen, in Weisungen an seine Leute ließ der 'alte Mann' keine Zweifel an seiner Auffassung: Je weniger Araber im Staatsgebiet zurückblieben, desto besser."

    Die Behauptung, der Exodus sei auf "Befehl von oben" geschehen, also von der arabischen Führung gesteuert worden, erwies sich, obwohl ihre Unglaubwürdigkeit auf der Hand lag, viele Jahre lang als propagandistisch wirksam. Der Westen wollte diese Unterstellung, die sowohl der militärischen Logistik als auch der menschlichen Logik Hohn sprach, einfach glauben.

    In Tausenden von Dokumenten, die das Zionistische Zentral- und das Israelische Staatsarchiv in jüngster Zeit [Mitte der 80er Jahre; d. Red.]veröffentlicht haben, findet sich ebensowenig ein Beleg für die Richtigkeit der israelischen Behauptungen wie in den Kriegsbüchern Ben Gurions. Freigegebene Dokumente beweisen, daß die "Befehl-von-oben"-Theorie eine glatte Lüge zionistischer Führer ist, und zeugen im Gegenteil von erheblichen Anstrengungen des AHC [Arab Higher Committee - Höherer Arabsicher Vollzugrat]und der arabischen Staaten, die Fluchtbewegung einzudämmen. Alle Beschwörungen der Staaten der Arabischen Liga an die Palästinenser zu bleiben schlugen fehl. Die arabischen Regierungen beschlossen sogar, nur flüchtende Frauen und Kindern die Einreise zu erlauben. Das AHC wandte sich jedoch entschieden gegen die Ausreise von Palästinensern und verweigerte sogar die Ausstellung von Visa an Frauen und Kinder [siehe auch Khalidi: "Why the Palaetinians leave?", London, Arab Information Centre, Paper No. 3].

    Um ihre Behauptung - die arabischen Führer selbst hätten die Massenflucht aufgerufen - zu stützen, verwiesen die israelischen und zionistischen Propagandisten beständig auf angebliche Verlautbarungen des AHC, in denen es etwa hieß: "In sehr kurzer Zeit werden die Armeen unserer arabischen Bruderländer Palästina vom Land, vom Meer und aus der Luft angreifen und überrennen und die Rechnung mit Juden begleichen." [Aaron Cohen: "Israel und die arabische Welt", Tel Aviv 1964]. In der Praxis bewirkten diese AHC-Verlautbarungen das Gegenteil dessen, was sie bezweckten: Sie schürten die Panik und die Bereitschaft zur Flucht. Als der Exodus von April 1948 [siehe oben: Massaker von Deir Yassin u.a.] an exorbitante Ausmaße annahm, appellierten einige arabische Führer an die Palästinenser, ihre Heimstätten nicht zu verlassen. Auch das AHC hatte schon früher, im März und April, in Rundfunksendungen aus Damaskus die bevölkerung aufgefordert, an Ort und Stelle zu bleiben.

    Weshalb hatten diese Beschwörungen so wenig Wirkung? Um so wirkungsvoller waren dafür die Unterdrückungs- und Abschreckungsmassnahmen der Zionisten, die von wirtschaftlicher und psychologischer Kriegführung - durch Massaker und infolgedessen Panik - bis zur systematischen Vertreibung der arabischen Bevölkerung durch reguläre Truppen reichten.

    Es hieß, bzw. wurde behauptet, dass die ganze zionistische Bewegung, von links bis rechts außen, hatte stets betont, die Juden, die als nationale und religiöse Minderheit in fremden Ländern stets unter Verfolgung und Diskriminierung zu leiden hatten, werden in ihrem eigenen Staat ein Vorbild für den fairen Umgang mit Minderheiten sein. Dieser Propagandamythos, ja Lüge, kann so nicht stimmen, da die Juden in Palästina waren doch selbst eine Minderheit.

    Die Täuschung nimmt Fortgang, wenn behauptet wird, dass die zionistische Bewegung sich, nach ihrem eigenen Bekunden immer in der vordersten Front des Kampfes für die Rechte nationaler Minderheiten, sah. Der Austritt vieler namhafter Persönlichkeiten, - zum Beispiel: Martin Buber, Alfred Einstein, Moshe Menuhin, Nahum Goldmann, Yesheyaho Leibowitz u.v.a.m. - die zu den ersten Zionisten gehörten, nachdem sie das wahre Gesicht und die wahre Ideologie des Zionismus entdeckten, ist ein weiterer Beweis für die verbreitete Lüge der zionistischen Idee. In diesem Raster paßt auch die Erklärung Weizmanns: "Die Juden werden sich nicht an den Rechten und am Territorium der Araber vergreifen.", die im Gewirr zionistischer Propagandalügen einzureihen gilt.

    Die Absicht der Zionisten zielte von Beginn an auf die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung, da sie nicht vor hatten, das Land mit ihnen zu teilen.

    Als die forcierte Massenflucht eingesetzt hatte, leisteten die jüdischen Führer ihr Vorschub. Scharret verkündete beispielsweise, Israel werde eine Rückkehr der Palästinenser nicht zulassen.

    Wie die jetzt zugänglichen Dokumente [Ben Gurions Kriegstagebücher] beweisen, wurde die Flucht weit mehr als nur "gefördert". Am 16. Juni 1948 erklärte Ben Gurion vor der provisorischen Regierung Israels: "Drei Dinge sind bis jetzt geschehen: a) die Invasion der regulären Armeen der arabischen Staaten; b) unsere Fähigkeit, diese regulären Armeen abzuwehren; und c) die Flucht der Araber. Nichts davon hat mich überrascht."

    Auch früher, schon 1937, hat der erste Ministerpräsident Israels kein Hehl aus seiner Überzeugung gemacht: "Das Land ist in unseren Augen nicht das Land seiner jetzigen Bewohner. ... Wenn man sagt, dass 'Eretz Israel' das Land zweier Nationen sei, so verfälscht man die zionistische Wahrheit doppelt. ... Palästina muss und soll nicht die Fragen beider Völker lösen, sondern nur die Frage eines Volkes, des jüdische Volkes in der Welt." Eine Aussage die an Deutlichkeit kaum zu überbieten ist.

    Der Überzeugung von Ben Gurion, einen jüdisch-homogenen Staat Israel, und geographisch so groß wie nur möglich, zu schaffen, machten sich alle seiner engsten Mitarbeiter und Berater, eben die Führungsmannschaft aus Militär und Politik, zu eigen. Bei der Verfolgung dieses Ziels, schon vor der Ausrufung des Staates Israels, läßt sich eine große Bilanz an Massaker, nackter Gewalt und Terror, gegen die palästinensische Bevölkerung, aufzeichnen.

    Die Bilanz dieser Politik wird aus den Schätzungen des IDF-Nachrichtendienstes deutlich: Am 1. Juni 1948 waren etwa 700 000 sowohl aus jüdischen als auch von Juden eroberten arabischen Landesteilen geflohen.

    Nebst dem proklamierten Dogma Ben Gurions, der Gründer Israels, die Führung eines wirtschaftlichen (implizit die Infrastruktur), militärischen und psychologischen Krieges gegen die Araber, äußerte er: "Wenn wir in den Kampf gehen, [...] müssen stark und grausam sein und dürfen uns durch nichts aufhalten lassen." Die Zerschlagung der Lebensgrundlage der palästinensischen Bevölkerung, sollte das Ziel sein, das erreicht werden sollte. Diesen gnadenlosen Krieg hat von seiner Grausamkeit und Härte nichts eingebüßt, eher bestätigt und von seinen Nachfolgern, insbesondere von Ariel Sharon, ohne Beispiel weit übertroffen.

    Das Sterben der arabischen Städte in Palästina war ein fait accompli. Die Rechnung Ben Gurions ging auf, wie er selbst erklärte: "Das strategische Ziel [der IDF] war die Zerstörung der städtischen Gemeinden, die die organisiertesten und politisch bewusstesten Teile des palästinensischen Volkes waren. ... Diese Taktik führte zum Zusammenbruch und zur Kapitulation von Haifa, Jaffa, Tiberias, Safad, Akka, ... und Beer Sheva. Von Transportmitteln, Lebensmitteln und Rohstoffen abgeschnitten, gerieten die städtischen Gemeinden in einen Prozess des Zerfalls, des Chaos und Hungers und sahen sich zum Aufgeben gezwungen."

    Plan "D" der Hagana vom März 1948 beinhaltet Aktivitäten gegen feindliche Siedlungen, ... diese umfassten die Zerstörung ganzer Dörfer, die Bekämpfung und Vernichtung der Feinde und die Vertreibung aus dem Staatsgebiet. Auch andere Aspekte wurden in den Plan "D", wie psychologischer Kriegführung u.ä., nicht ausgelassen.

    Wie grausam und brutal die Zionisten den Krieg gegen die palästinensische Bevölkerung geführt haben, wird am Beispiel des Massakers von Deir Yassin deutlich. Obwohl dieses Dorf bereits 1942 mit den jüdischen Nachbarn einen Nichtangriffspakt geschlossen hatte, überfielen jüdische Irgun- und LEHI-Terrorkämpfer das Dorf am 09. April 1948 und richteten dort ein kaltblütig und vorsätzlich geplantes Blutbad an, um eine Massenvertreibung auszulösen. Dokumente des Roten Kreuzes und des britischen Geheimdienstes belegen, dass in Deir Yassin Männer, Frauen und Kinder an die Wand gestellt und erschossen wurden. Schwangeren Frauen wurde der Bauch aufgeschlitzt. Bei diesem Gemetzel wurden 52 Säuglinge geschlachtet und geköpft. Noch wimmernde Menschen wurden anschließend in den Dorfbrunnen geschmissen und hinter ihnen Handgranaten. Nach vollbrachtem Werk haben die Mörder das Dorf geplündert, bevor sie das Weite suchten. Menachem Begin, Chef der Terrororganisation "Irgun" und späterer Ministerpräsident Israels (1977-1983), befehligte die Mordoperation. Er rechtfertigte die grausame Untat später: "Ohne Deir Yassin, wäre kein Israel". Das Dorf "Deir Yassin" - auch andere - gehört damit zu den zweifellos schrecklichsten Ortsnamen der Weltgeschichte.

    In der Tat löste diese Brutalität des Überfalls auf Deir Yassin Panik aus, und führte zur Massenflucht der palästinensischen Bevölkerung aus vielen anderen Orten.

    Wie der Historiker der Hagana, Aryeh Jitzhaki, Jahre später schrieb, sei das Unternehmen von Deir Yassin nach dem selben Schema von Dutzenden von Angriffen ausgeführt worden, die die Haganah und Palmach damals unternommen hatten, wobei Häuser voller alter Leute, Frauen und Kinder in die Luft gejagt worden seien. (Weniger bekannt als Deir Yassin, aber keinesfalls weniger brutal war das Massaker, das ehemalige LEHI-Mitglieder am 29. Oktober 1948 in Duweima bei Hebron anrichteten, bei dem über 100 Menschen zum Opfer fielen). Viele andere Gäueltaten, in Haifa, in Jaffa, in Akka, u.v.a.m., wurden nach dem gleichen Schemata verübt. Einige Beispiele: Am 4. Januar 1948 verübte die Irgun mit Hilfe einer Autobombe einen Sprengstoffanschlag auf das Verwaltungsgebäude von Jaffa; 26 arabische Zivilisten fanden dabei den Tod. Drei Tage später starben bei der Explosion einer Irgun-Bombe am Jaffa-Tor in Jerusalem 25 Arabische Zivilisten.

    Die militärischen und strategischen Vorteile der Politik der verbrannten Erde lagen auf der Hand, dass selbst liberale und sozialistische Befehlshaber und ihre Truppen bereit waren, jegliche Skrupel über Bord zu werfen.

    Die Selbstgerechtigkeit, mit der die Juden sich über allgemein gültige ethnische Normen hinwegsetzen, erhielt dadurch noch weiteren Auftrieb, dass sie die Wut und Rachesucht, die sie gegen die Nazis empfanden, auf die Araber projizierten. Gefördert wurde dieser Übertragungsmechnismus durch eine Propaganda-Lüge, die die Araber als Anhänger Hitlers hinstellte. Diese Vorstellung steigerte sich, von Tag zu Tag erhielt sie immer mehr Auftrieb und wird fortwährend an den Arabern ausgelassen, bis zum heutigen Tag.

    In allen Gebieten, die von der UNO für den arabischen Staat bestimmt waren, aber im Verlauf der Kampfhandlungen von jüdischen Truppen besetzt wurden, führte Ben Gurion Militärverordnungen ein. Nach der Staatsgründung im Mai 1948 wurde daraus die offizielle Militärverwaltung. Sie wurde auch auf die arabischen Gebiete innerhalb des jüdischen Staates ausgedehnt. Das hatte zur Folge, dass achtzig Prozent der arabischen Einwohner Israels unter der Herrschaft von Militärgouverneuren lebten, die ihre Weisungen vom Generalstab und aus dem Verteidigungsministerium erhielten. Die Militärverwaltung leitete ihre Hoheitsbefugnisse aus der Notstandsgesetze ab, die die britische Mandatsregierung 1936 erlassen hatte, um den arabischen Aufstand zu unterdrücken.

    Diese Notstandsgesetze verliehen der Armee und ihren Militärgouverneuren die Macht, eine weitgehende Kontrolle über das Leben, den Besitz, die Arbeit und die Bewegungsfreiheit der in ihrem Hoheitsgebiet lebenden Zivilisten auszuüben. Die Verantwortlichen Beamten konnten Personen ohne richterliche Anordnung, ohne Angabe von Gründen und für unbegrenzte Zeit festnehmen oder einsperren, sie des Landes verweisen, ihren Besitz einziehen oder zerstören und ihnen verbieten, zu arbeiten oder dieses und jenes tun. Ausserdem hatten sie die Vollmacht, ganze Gebiete auf unbegrenzte Zeit abzuriegeln.

    Wenn man die Methodik auf heute projeziert, stellt man schnell fest, nichts, aber auch gar nicht, hat sich in der israelischen Politik geändert. Seit dem Osloer Abkommen ist es aber leichter für Israel geworden, palästinensische Territorien abzuriegeln. Für diese Massnahmen wurde auch hier die Staatssicherheit vorgeschoben. Die Militärverwaltung war nicht verpflichtet, ihr Vorgehen vor irgendeinem Richter zu begründen. Also lag die wichtigste Aufgabe, auf die Beziehungen zwischen Juden und Palästinensern einzuwirken, in den Händen von Ben Gurion und der Streitkräfte. Die Knesset, das Kabinett und die Gerichte konnten in diesen Dingen nur mitreden, nur wenn sie gebraucht wurden.

    Schon 1937 erklärte Ben Gurion: "Wir müssen die Araber hinauswerfen und uns an ihre Stelle setzen". 1948, kurz nach Staatsgründung, ernannte Ben Gurion einen Transferausschuß, und erklärte eine Woche danach der Jewish Agency: "Ich bin für eine Zwangsumsiedlung."

    Hinter den Massnahmen, mit denen die Israelis dafür sorgten, dass der Exodus der Araber aus Israel weiterging, stand die Entschlossenheit, keinem der Geflohenen die Rückkehr zu gestatten. Sämtliche zionistischen Führer - ob Ben Gurion, Scharett oder Weizmann - stimmten in diesem Punkt überein. Ben Gurion schrieb hierzu: "Ihre Rückkehr muß [...] um jeden Preis verhindert werden." Am 5. Juli 1948 übermittelte Sharett dem israelischen UNO-Botschafter Abba Eban die folgende Instruktion: "Was Araber betrifft, die Wohnorte verlassen haben ["vertrieben wurden"; d. Red.], bitte unsere Haltung kategorisch klarmachen: Ihre Rückkehr kommt nicht in Frage, ..."

    Von Beginn an verfolgten die Zionisten der Vertreibungs- und Enteignungspolitik. Sie beschlagnahmten kaum zu überschätzende Vermögenswerte, bewegliches und unbewegliches Eigentum "abwesender" Araber. Der "Bevölkerungsaustausch" war damit also, kurz gesagt, Wirklichkeit geworden.

    Der Mythos vom freiwilligen Auszug der Palästinenser als Antwort auf arabische "Weisungen von oben" hat sich mit erstaunlicher Zählebigkeit gehalten. Rückblickend kann man erkennen, dass der Mythos das unvermeidliche Ergebnis davon war, dass "man" den Palästinensern ihr Recht auf Unabhängigkeit und Eigenstaatlichkeit verweigert hatte, ein Prinzip, das die zionistische Politik von Anfang an geleitet hatte.

    Mit diesem Mythos liessen sich zunächst die Spuren der unschönen Methoden tilgen, die die zionistischen Sieger angewandt hatten - von der Beschlagnahme von Lebensmitteln, Rohstoffen, Medikamenten und Grundstücken bis zu den Akten des Terrors, Einschüchterung und Panikmache und schliesslich bis zur gewaltsamen Vertreibung -, und auf diese Weise die Schuldgefühle ersticken, die in Teilen der Gesellschaft vorhanden waren. Viele derer, die Schuldgefühle empfanden, wirkten an den Operationen mit, die die Flucht der Araber auslösten. Sie befolgten selbst die Weisung, ganze Dörfer zu zerstören, Männer, Frauen und Kinder aus ihren Häusern zu vertreiben, sie in den Tod oder in eine ungewisse Zukunft jenseits der Grenzen zu schicken.

    Der Mythos vom freiwilligen Exodus der Araber diente Israel als probates Argument bei Weigerung, auch nur eine Teilverantwortung für das Flüchtlingsproblem zu übernehmen, ganz zu schweigen von einer Anerkennung des Rechts der Geflohenen auf Rückkehr. Hätte Israel dieses Recht anerkannt, wäre dies für die arabischen Staaten das einzige Rezept gewesen, das ihnen gestattet hätte, ohne Gesichtsverlust ihre demütigende militärische Niederlage einzugestehen, auf jede weitere militärische Option gegen Israel zu verzichten und sich mit der Realität eines jüdischen Staates inmitten der arabischen Welt abzufinden. Weit davon entfernt, bis in unseren Tagen, verschlossen die Zionisten die Augen vor der Tatsache, dass in den Reihen der entmündigten, gedemütigten und heimatlosen Palästinenser radikal-nationalistische Bewegungen, als einer logischen Folge, entwickelten.

    Heute, nach 55 Jahren Demütigung und Entmüdigung, setzt die israelische Staatsführung, an deren Spitze Ariel Sharon, die damaligen Worte Ben Gurions, mit der Zwangsvertreibung, getreu um, und die 1948 begonnene Vertreibung der Palästinenser mit nackter Gewalt fort.

    Quellennachweis dritter Mythos:

    Flapan, Simcha: Die Geburt Israels. Knesebeck & Schuler, 1988
    Forum fuer Palaestina: Diverse Forum-Dokumentationen "Zur Lage in Palaestina", 1997
    Hartung, Arnold (uebersetzt): Die VN-Resolutionen zum Nahost- Konflikt. (Ab 5. Mai 1947 bis 29. Juni 1976). Berlin Verlag, 1978
    Hartung, Arnold (Uebersetzt): Die VN-Resolutionen zum Nahost- Konflikt. (Ab 30. November 1977 bis 29. November 1990 Koestler, Arthur: Der dreizehnte Stamm. Das Reich der Khasaren und sein Erbe. 1991
    Poschinger, Georg: Der Palaestina-Konflikt, unsere Medien und wir. R.G. Fischer, 1992
     


    Vierter Mythos:

    Die ersten drei Folgen, Mythen israelischer Politik: „Lüge statt Wahrheit“ wurden hauptsächlich in Anlehnung auf das Buch von Simcha Flapan: „Die Geburt Israels- Mythos und Wirklichkeit“ geschrieben. Dieses Buch war bereits, kurz nach seinem Erscheinen 1988, bei Knesebeck & Schuler Verlag, vergriffen (worden). Das Buch sollte auch keine neue Auflage erfahren.
     

    Am 5. Juni 2004 fand in Köln die „Internationale Konferenz für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel“ statt. Dort traf ich Abraham Melzer, nachdem man sich viele Jahre aus den Augen verloren hatte. 



    Abraham war der Herausgeber der Zeitschrift: „SEMITTIMES“, mit er vor fünfzehn Jahren antrat, „um einerseits etwas Bewegung in den monotonen und starren Strukturen der jüdischen Bevölkerung in Deutschland zu bringen, andererseits um einen Beitrag zu leisten zur friedlichen Lösung des Nahost-Konflikts“, so Melzer zu seiner in Buchform nun erschienene Zeitschrift: „SEMITTIMES“ – Das jüdische Magazin“, 2004 im Melzer Verlag.



    Was geschah in all den Jahren dazwischen, erzählte mir Abraham kurz. Die starren Strukturen, bei vielen Juden in den Gemeinden, waren nicht aufzubrechen. Zumindest gelang es nicht immer. Es gab viel Widerspruch. Man versuchte seine Existenz zu ruinieren, was beinah gelungen wäre. Abraham glaubt aber an seiner Idee und ist ein Aufsteh-Mensch, ein Kämpfer. Also steht er auch jetzt und heute, mit seinem neuen Verlag, fest auf beiden Füßen. 

    Werfen Sie bitte einen Blick in unserer Bücherthek, dort finden Sie viele wunderbare und mutige Bücher aus seinem Verlag. 

    Bei der o.g. Begegnung sprach ich mit ihm über den Inhalt des Buches von Simcha Flapan und über seine Geschichte, wie es aus dem Markt verschwand. Ich habe ihn gefragt, ob er es nicht herausbringen würde. Er zögerte keine Sekunde und sagte zu, das Buch im Frühjahr 2005 herauszubringen. Dafür wollte ich ihm mein (Original-) Exemplar zur Verfügung zu stellen. Nach ein paar Tagen, als das bereits verpackte Buch zur Post bringen wollte, schellte das Telefon und am anderen Ende war Abraham. Er verkündete, dass er ein Exemplar im Internet fand und dass er die Rechte für das Buch bereits gekauft hatte. Einer neuen Herausgabe des Buches stand nichts mehr im Wege. Das Buch kam auch pünktlich im Frühjahr auf dem Markt. Deshalb werden wir keine neuen Folgen mehr eingegeben, weil man nun das Original lesen kann.

    Bei dieser Gelegenheit sollte man auch das Buch von Ted Hoderich: „Nach dem Terror“, erst herausgegeben vom Suhrkamp Verlag, nicht unerwähnt lassen, als der Oberaufseher Micha Brumlik dem Buch antisemitischen Inhalt vorwarf, zögerte Suhrkamp keine Sekunde und zerstapfte das Buch blitzschnell, vor lauter Einschüchterung. Nach dem Abraham Melzer auch dieses Buch verlegte, ergänzte Professor Ted Honderich, dass er nicht ein einziges Wort aus seinem Buch zurücknehmen würde. 

    Im übrigen, der Suhrkamp Verlag hat dem Melzer Verlag nicht mal die Übersetzung, gegen Entgelt, zur Verfügung gestellt. Das Buch müsste neu übersetzt werden. Das spricht Bände für sich.


    P.S.: Interessierte können dieses Buch, auch andere Bücher über den Nahost-Konflikt (Liste erfragen), bei uns bestellen. Sie bekommen es zum Buchladenpreis. Ihr Vorteil: Wir übernehmen Verpackung und Porto.